Prozession für den Regen
Der Hilferuf an die Kirche in Perpignan, doch mit einer Prozession um Regen zu beten, kommt von Weinbauer Georges Puig. "Überall in Frankreich regnet es, nur nicht bei mir", klagte er kürzlich. Wie der erste Vikar der Kathedrale Saint-Jean Baptiste, Abbé Christophe Lefebvre, sagte, führte die Prozession von der Kathedrale über das historische Stadttor bis zum Fluss Têt. Dabei wurden Reliquien des heiligen Galderic mitgeführt, dem Schutzpatron der Bauern. Mit den Reliquien stellten die Betenden sich in das nahezu ausgetrocknete Flussbett. Rund 100 Menschen beteiligten sich an dem Umzug. Mit der Prozession wird eine westgotische Tradition aus dem Mittelalter wiederbelebt.
Die zunehmenden Trockenperioden machen den Winzern im Mittelmeerraum zu schaffen. Der Ausrichtung des Weinbaus angesichts des Klimawandels hatte das französische Weinbau-Institut 2021 schon eine Studie gewidmet. Zu den Empfehlungen gehört, dass die Winzer auf Basis besserer regionaler Klimadaten ihre Produktion und Wassernutzung anpassen. Auch zum Anbau klimaresistenterer Reben wird geraten sowie zu Schritten, den Weinbau möglichst klimaneutral zu gestalten. Langfristig müsse Frankreichs Weinsektor sich auf die nötigen Anpassungen an den Klimawandel einstellen, hieß es kürzlich aus dem Agrarministerium in Paris. Die Regierung wolle beim Erstellen einer Strategie helfen.