Von schwacher Statur, so schüchtern, dass er zum Stottern neigt: Große Hoffnungen setzt das Haus Windsor nicht in Albert, Herzog von York, in der Familie nur „Berti“ genannt. Zum Glück ist „Berti“ nur der Zweite der Thronfolge. Doch auch der Erstgeborene macht dem König Sorgen. „Wenn ich tot bin, wird der Junge sich innerhalb eines Jahres ruinieren“, lässt er seinen Premierminister 1934 wissen.
1936 stirbt George V., und seine Prophezeiung bewahrheitet sich. Kein Jahr im Amt und noch nicht gekrönt, dankt Edward VIII. ab, weil er seine Geliebte Wallis Simpson nicht heiraten darf. Die US-Amerikanerin ist zweimal geschieden, keine Frau für das Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Zumindest damals. Er könne sein Amt nicht so bekleiden, „wie ich es gewollt hätte“, wenn er nicht die Unterstützung der Frau habe, „die ich liebe“, erklärt Edward.
Die geplante Krönungsfeier wird nun zu Ehren seines Bruders gefeiert: „Berti“. Der wollte nie König werden, sieht sich als einfacher Marineoffizier auch nicht ausreichend gewappnet für den Job. Die Abdankung seines Bruders bezeichnet er nur als „diesen schrecklichen Tag“.
Wider Erwarten erweist sich „Berti“ als durchaus fähiger Monarch, ein „König des Volks“. Als er 1952 überraschend stirbt, trauert ganz England. Auf den Thron folgt seine Tochter Elizabeth II. Der König ist tot, lang lebe die Königin!