Queere in der SPD „Wunsiedel alleine reicht nicht“

Die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft freut sich über die Vorreiterrolle des BRK-Kreisverbandes Wunsiedel. Noch aber fehlt der Gemeinschaft etwas.

 
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Die queere Szene wird vielfältiger. Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Als „für alle queeren Personen historisch“ bezeichnet der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft SPDqueer Oberfranken, Sebastian Kropp aus Bayreuth, die vom BRK-Kreisverband Wunsiedel eingerichtete erste queere Beratungsstelle im Regierungsbezirk (wir berichteten).

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SPDqueer ist eine Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung in der oberfränkischen SPD. „Jetzt kann vielen queeren Personen in Oberfranken endlich professionell geholfen werden. Die nächste queere Beratungsstelle wäre Fliederlich in Nürnberg gewesen – das ist von einigen Ecken Oberfrankens aus gesehen über 100 Kilometer entfernt“, heißt es in der von Kropp unterzeichneten Pressemitteilung.

Der SPDqueer-Vorsitzende legt aber auch mahnend den Finger in die Wunde: „Bei nur einer Beratungsstelle in Oberfranken kann es nicht bleiben, dazu ist Oberfranken von der Fläche her viel zu groß. Es braucht weitere Beratungsstellen in den größeren oberfränkischen Städten - insbesondere in Bamberg, Coburg und Bayreuth. Dann wäre der Beratungsbedarf auch in der Fläche gedeckt.“

Schulen sollen aufklären

Die stellvertretende Vorsitzende der SPDqueer Oberfranken, Alessia Keller, führt hierzu aus: „Dass die neue queere Beratungsstelle im Landkreis Wunsiedel auch Ablehnung erfährt, ist vor allem auch der mangelnden queeren Aufklärung an Schulen geschuldet. Es ist daher dringend notwendig, dass sich die queere Aufklärung an oberfränkischen Schulen stark verbessert. Für die Akzeptanz queerer Personen ist schulische Aufklärung ganz elementar.“

Marcel Schäftlein, stellvertretender Vorsitzender der SPDqueer Oberfranken, ergänzt laut der Mitteilung hierzu: „Wir werden als SPDqueer Oberfranken die neue queere Beratungsstelle im Landkreis Wunsiedel nach besten Kräften unterstützen – sei es durch unsere politischen Kenntnisse, unser Netzwerk oder unsere Reichweite. Denn eines ist klar: in Oberfranken gibt es kaum queere Strukturen. Wir wollen mithelfen, diese auf- und auszubauen, und dafür ist ein enger Austausch ganz, ganz wichtig.“

„Uferlos“ in Bamberg

Was queere Strukturen anbelangt, ist nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft in Oberfranken noch einiges zu tun. Es gibt laut Kropp örtliche queere Vereine, allen voran der Uferlos in Bamberg, der neue CSD Bamberg, der CoMuN in Coburg und der Queer Bayreuth. Sie alle betrieben die Vernetzung voran. Nun komme noch die queere Beratungsstelle im Landkreis Wunsiedel zur oberfränkischen queeren Familie hinzu.

Die BRK-Beratungsstelle „Queerbeet“ bietet Termine in Wunsiedel, Marktredwitz, Selb und Kirchenlamitz an.