Ursula Wirth berichtete von dem intensiven Schaffensprozess, der zu dem Gemälde „Schritt ins Licht“ geführt hat. Zu sehen sind, auf gleißend gelbem Grund und in abstrahierter Malweise, zwei Figuren, die ausschreiten. Das Motiv war der Malerin allerdings keineswegs von Anfang an klar. Das Thema Frieden bewegte sie, aus aktuellem Anlass, und das Thema Aufbruch: „Sich aufzumachen ist ein Schritt zum Frieden hin“, erklärte sie, „denn nur wenn beide Seiten bereit sind, sich aufzumachen und von den bisherigen Standpunkten abzurücken, kann Frieden entstehen.“ Zunächst schrieb sie das Wort „Frieden“ auf die Bildplatte – mit allen 49 Farben, die sie hat und in 49 Sprachen. In die nasse Farbe malte sie Abstraktes hinein, drehte das Bild, spritzte Farben auf, ließ die Farbe fließen, Linien entstanden; sie sah zu, was geschah: „Die Suche ging weiter.“ Und dann: „Auf einmal habe ich gesehen, da ist jemand unterwegs.“ Mit einem Kohlestift zeichnete sie nun in das Bild hinein und holte das Motiv heraus. Aus einer gemalten Friedenstaube, die ihr dann nicht zusagte, entstand ein Objekt am linken oberen Bildrand, darunter ein anderes, rundes. „Das hat etwas Göttliches für mich.“ Es symbolisiere Schutz und Wärme. Sie übermalte den Bildhintergrund in leuchtendem Gelb. Ursula Wirth selbst sieht durch diesen Schaffensprozess im Bild „das viele Friedensbunt darin“, das Gezogen-werden ins Licht, eine Hoffnungsbotschaft. Sie hofft, dass die Nutzer des Radweges bewusst innehalten und die Bilder betrachten, die genau gegenüber der überdachten Sitzgruppe stehen.