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Radwege Wo beim Radeln der Schuh drückt

Michael Meier
Der Foto: /Michael Meier

In Marktredwitz beginnt die Arbeit am innerstädtischen Radwegekonzept. Dazu sind auch Ideen und Anregungen der Bürger gefragt. Bis 4. Juli gibt es eine Online-Plattform.

 
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Marktredwitz - Wer in der Großen Kreisstadt mit dem Fahrrad auf Achse ist, kennt sie zur Genüge – die kleinen und großen Schwachstellen in Sachen Radwege, Verkehrssicherheit und Abstellmöglichkeiten. Aber wo fängt man hier am besten an, was muss sofort erledigt werden und was ist nicht ganz so dringend? Fragen über Fragen, Probleme über Probleme. Um zur Lösung beizutragen, sind nun dringend die Bürger aufgerufen – und sie können hier auf jeden Fall viel bewegen. Aber dazu später mehr.

Es gibt nämlich eine Vorgeschichte zum Thema Radwege in Marktredwitz: Bereits in den späten 1990er-Jahren hatte sich eine Arbeitsgruppe „Radweg“ formiert, die sich in regelmäßigem Turnus im ehemaligen Technischen Rathaus in der Krau-ßoldstraße traf. Außerdem ließ die Stadt in den Neunzigerjahren einen verkehrlichen Rahmenplan erstellen, der für die städtebauliche und verkehrliche Entwicklung die Rahmenvorgaben liefern sollte. In den darauffolgenden Jahren wurde daraus eine Reihe von Anregungen und Empfehlungen umgesetzt. Und 2019 ging man dann, gemeinsam mit den Stadträten, die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) für den fließenden Verkehr und das Parken an. Darin stand unter anderem ein lückenloses Radwegenetz im Lastenheft. Zur Unterstützung war seinerzeit die Münchner „Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr“ involviert.

Radweg-Arbeitsgruppe

Auf der Grundlage all dieser Vorarbeiten formiert sich jetzt eine Radweg-Arbeitsgruppe, die sich aus den unterschiedlichsten Akteuren zusammensetzen wird. Vereine, Unternehmen, Verbände und Stadträte werden sich darin zielgerichtet und gemeinsam an die Umsetzung eines individuellen, innerstädtischen Radwegekonzeptes machen.

Als professionelle Unterstützung hat sich die Stadtverwaltung nun das Unternehmen „i.n.s. – Institut für innovative Städte“ aus Röthenbach an der Pegnitz ins Boot geholt, ein Planungsbüro, das sich speziell die Nahmobilität sowie den zielgerichteten Ausbau des Radverkehrs in Kommunen und Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat. Dessen Geschäftsführer Thiemo Graf und Projektleiter Matthias Knaupp sind bereits seit Mai im Marktredwitzer Stadtgebiet unterwegs und radeln hier alle möglichen Straßen und Radwege höchstpersönlich ab. Mittlerweile haben sie bereits 80 Prozent der infrage kommenden Verbindungen kennengelernt und sich ein Bild des Status quo gemacht.

Jetzt fiel im Bauamt der offizielle Startschuss für das Projekt „Innerstädtisches Radwegekonzept“. Radverkehrsbeauftragter Stefan Kirsch und Tiefbauleiter Christian Frohmader stellten das Projekt und die Beteiligten vor.

Zwei große Probleme in Marktredwitz

„Wir haben sehr schnell erkannt, dass es zwei große Probleme in Marktredwitz gibt. Und die heißen Süd-Ost- sowie Ost-West-Verbindung“, leitete Stefan Kirsch seinen Vortrag ein. „Was muss getan werden, damit Menschen sicher und schnell mit dem Rad im Stadtgebiet fahren können, wo fehlen Verbindungen, was kann vernetzt werden? Wo liegen die Schwachstellen im Radwegenetz der Stadt, und wo drückt der Schuh, wenn die Bürger mit ihrem Zweirad unterwegs sind?“, lauten seine weiteren Fragen.

„Wir machen nun eine Bestandsaufnahme, danach wird ein Konzept auf Grundlage der Regelwerke erstellt. Der Bahnhof sollte ein zen-trales Ziel sein, und es sollte sichergestellt sein, dass alle wichtigen Ziele angebunden sind“, ergänzte Thiemo Graf.

„Wir werden uns vonseiten des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs an diesen Planungen sehr gerne beteiligen“ sicherte Harald Silberbauer, Tourenleiter und Vorstandsmitglied des ADFC Kreisverband Wunsiedel zu. Seine Kritik galt der zunehmenden Verwendung der innerstädtischen Radwege als Abstellmöglichkeit für Autos. „Radfahren ist für den Klimaschutz sehr wichtig und muss auf jeden Fall gefördert werden“, betonte der städtische Klimaschutzmanager Christopher Thieser.

Die Öffentlichkeit soll teilhaben

Und nun kommen die Bürger als wichtige Ideen- und Anregungsgeber ins Spiel: „Bei der Erstellung des innerstädtischen Radwegekonzeptes soll auch die Öffentlichkeit in großem Rahmen teilhaben. Die Stadträte sind bereits eingebunden, nun wird eine Online-Beteiligungsplattform bereitgestellt“, erklärte Christian Frohmader. Hier dürfen dann alle mitteilen, wo sie in Sachen Radeln in Marktredwitz der Schuh drückt. Die Beteiligten freuen sich über Mitteilungen zu fehlenden Verbindungen, Mängeln sowie über Anregungen und Wünsche. „Es gilt aber zu beachten, dass die Online-Plattform nur bis zum 4. Juli freigeschaltet ist; alle Einsendungen werden geprüft und bewertet“, so der Tiefbauleiter.

Die Ergebnisse der Bestandserhebung und der Öffentlichkeitsbeteiligung werden im September vorgestellt. Bis zum Mai nächsten Jahres sollen bereits erste Maßnahmen umgesetzt werden.

Zur Online-Beteiligung gelangt man unter: www.marktredwitz.de/stadtentwicklung/klimaschutz-und-energie/radverkehrskonzept/innerstaedt-radwegekonzept.

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