Radwegenetz Endlich radeln zwischen drei Gemeinden

Nun beginnen die Planungen für das Radwegenetz zwischen Marktredwitz, Waldershof und Pechbrunn. Foto: Florian Miedl

Die Planungen für ein Radwegenetz, das Marktredwitz, Waldershof und Pechbrunn miteinander verbindet, beginnen. Bis man es befahren kann, dauert es aber noch eine Weile.

„Das Rad prägt unsere Region. Da ergibt diese Vereinbarung nur Sinn“, betont Margit Bayer, Bürgermeisterin von Waldershof, voller Vorfreude auf die Unterschrift, die sie in wenigen Augenblicken leisten wird. Es ist eine interkommunale Vereinbarung zwischen Marktredwitz, Waldershof und Pechbrunn. Man will auf einer Länge von etwa 3,3 Kilometern eine Radwegeverbindung von Marktredwitz über Wölsau, Waldershof und Lengenfeld nach Pechbrunn-Großschlattengrün schaffen. Der Grund: Es mangelt an einer echten Nord-Süd-Verbindung. Der bereits vorhandene Wallensteinradweg eignet sich zwar für den Radtourismus, aber weniger für den alltäglichen Radverkehr. Mit den drei Unterschriften von Margit Bayer, Stephan Schübel, Bürgermeister von Pechbrunn, und Oliver Weigel, Oberbürgermeister von Marktredwitz, ist der Startschuss für die Planungen des Radwegenetzes gefallen.

80 Prozent Förderung

Den Anstoß dazu gab die sogenannte Radoffensive Klimaland Bayern, ein Förderprogramm des bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, mit dem Projekte wie dieses gefördert werden können. „Die Radoffensive ist für uns wie geschaffen, um die Radwegeverbindung zwischen den Gemeinden zu vollziehen. Wir freuen uns, dass wir als eines von drei Projekten in Bayern nun zum Zuge gekommen sind“, erklärt Oliver Weigel. Für die Planung sei bereits eine Förderung in Höhe von 80 Prozent zugesagt worden. Marktredwitz agiert bei den Planungen und auch der Umsetzung des Radwegenetzes federführend.

„Die Verbindung ist schon lange in der Planung“, sagt Stefan Kirsch, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Marktredwitz. „Nun konnten wir den Antrag dazu stellen. Diese Vereinbarung zwischen den drei Gemeinden umfasst aber nicht nur die Planungsphase, sondern geht auch darüber hinaus.“ Da die geplante Strecke viele unterschiedliche Abschnitte und auch Höhenunterschiede umfasst, gebe es außerdem einen landschaftspflegerischen Begleitplan.

Ausschreibung im Oktober

Im Oktober stehe die Ausschreibung und Vergabe der Planung an ein Ingenieurbüro an. „Ich habe schon mit einigen telefoniert. Manche sind bereits stark ausgelastet, aber einige haben auch schon ihr Interesse bekundet. Ich bin guter Dinge, dass wir schnell jemanden finden werden“, versichert Kirsch, der von allen drei Stadtoberhäuptern großes Lob für sein Engagement erhielt. Man werde sich auch zeitnah auf die Suche nach Fördermöglichkeiten für den Bau umsehen. „Die Ministerien haben uns ihre Unterstützung bei der Suche zugesagt“, erklärt Kirsch.

Für Margit Bayer ist es eine besondere Freude, dass es mit dem Ausbau des Radwegenetzes vorwärtsgeht: „Zusätzlich soll der Wallensteinradweg mit an das Netz angeschlossen werden. Dass das Ganze auch noch interkommunal funktioniert, ist für mich noch das Tüpfelchen auf dem i.“ Beispielsweise am Einsatz von Stefan Kirsch merke man auch, dass in dem Projekt eine Menge Herzblut stecke.

„Unsichtbare Grenze“ überschritten

Der Aussage schließt sich auch Stephan Schübel an. „Jeder Radfahrer aus Pechbrunn will auf sicherem Wege nach Marktredwitz kommen, dieser Wunsch ist schon länger vorhanden“, sagt Schübel. Dass man nun auch einen Anschluss nach Waldershof und an den Wallensteinradweg schafft, sei um so besser. „Ich freue mich, dass wir mit der Vereinbarung zwischen Marktredwitz, Waldershof und Pechbrunn diese ‚unsichtbare Grenze’ überschreiten können, die zwischen den Gemeinden besteht.“

Mit den Unterschriften der Bürgermeister ist der formale Teil geschafft, jetzt geht es an die Planung und Umsetzung. Wann der Bau der 3,3 Kilometer langen Strecke abgeschlossen sein wird, ist laut Stefan Kirsch schwer zu sagen: „Jetzt beginnt die Planungsphase. Ich gehe aber davon aus, dass wir im Jahr 2024 die Bagger sehen werden.“

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