Rathaus Schönwald Große Vielfalt an Kunststilen

Gerald Lippert
Die junge Arzberger Künstlerin Anna Rabensteiner vor einem ihrer großformatigen Werke mit dem Schönwalder Bürgermeister Klaus Jaschke. Foto: /Gerald Lippert

Die junge Künstlerin Anna Rabensteiner aus Arzberg zeigt im Schönwalder Rathaus einen Querschnitt ihrer vielfältigen Werke. Dabei spiegelt sie ihre Auffassung von Leben und Freiheit wider.

 
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Grüner und roter Wackelpudding an den Wänden im Treppenaufgang des Schönwalder Rathauses: Die leckeren Süßspeisen laden nicht zum sofortigen Verzehr ein, sondern sind Teil der aktuellen Ausstellung mit Werken der jungen Künstlerin Anna Rabensteiner aus Arzberg.

Dabei bietet die 22 Jahre alte Autodidaktin, die seit vier Jahren als freischaffende Künstlerin arbeitet, dem Betrachter gleich drei mutige Stile ihres vielfältigen Schaffens an. Mit den großflächigen Szenarien in Öl- und Acryltechnik macht sie Appetit auf süße Desserts wie Wackelpudding, Crème Caramel, aber auch auf frische Himbeeren oder Käsewürfel. Dabei stellt die junge Künstlerin die leckeren Lebensmittel nicht nur optisch verführerisch dar, sondern hinterlegt sie teils mit bunten Farbbändern oder funkelnden Sternen.

Beeindruckend detailliert

Beeindruckend sind ihre detaillierten schwarz-weißen Motive von Skarabäus-, Pracht- oder Herkuleskäfern, die sie mit Fineliner im Stil des Pointillismus zu Papier bringt. In kleinformatigen Collagen, wie „Politischer Nonsens“, „Sexhouse“ oder „Abbamania“, kombiniert sie Anklänge des Surrealismus mit sowohl ordinären als auch irrwitzigen Situationen. „Collagen sind im Kunstbereich unterrepräsentiert und werden im Gegensatz zur Malerei weniger ernst genommen. Ich mag die Schnelligkeit, denn man muss nicht erst etwas malen, sondern ich kann aus Schnipseln flexibel Neues gestalten. Da kommen Sachen zusammen, die sonst nie zusammenkommen würden, und ermöglichen mir einen Einblick in ganz seltsame Welten“, erläutert Anna Rabensteiner.

„Anna Rabensteiner legt ihre Auffassung von Leben und Freiheit in ihre Werke“, skizziert Bürgermeister Klaus Jaschke bei der Vernissage der mittlerweile 128. Ausstellung im Rathaus die verschiedenen Kunststile der jungen Künstlerin. Farbige Akzente oder detailgetreue Wiedergabe in Schwarz-Weiß setze sie in ihren Bildern um. Bei den Collagen bewege sich Rabensteiner ein Stück weit in die Welt des Surrealismus. „Sie führt verschiedene Dinge zu traumhaften, absurden oder auch fantastischen Kunstwerken zusammen.“ Sie eigne sich selbst Wissen oder Fertigkeiten an. Dies geschehe durch Beobachtung, Versuche oder Lektüre. Danach experimentiere, plane oder improvisiere sie und nehme auch eigene Visionen auf.

Vernissage-Rundgang

Jaschke lud die Vernissage-Besucher, zu denen Roland Schöffel als Stellvertreter des Landrats, zweiter Bürgermeister Carsten Hentschel aus Selb und der stellvertretende Schönwalder Bürgermeister Rudolf Stich gehörten, zu einem Rundgang mit der Künstlerin ein, bei dem jeder entscheiden konnte, „ob es Kunst ist, die Lust zum Genießen oder zum Entdecken, Staunen und Wundern macht“. Seinen Dank richtete Jaschke an den Organisator der Rathaus-Ausstellungen Arno Hanold und an Christina Sack für die Dekoration. Auf hohem musikalischen Niveau umrahmt wurde der Abend vom jungen Felix Leupold, der zusammen mit seinem Gitarrenlehrer Miloslav Matoušek von der Musikschule Selb-Schönwald vier melodisch einfühlsame Stücke erklingen ließ.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten im Schönwalder Rathaus besichtigt werden.

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