Raubbau im Amazonas Abholzung im brasilianischen Regenwald auf neuen Rekordwert gestiegen

AFP//Markus Brauer
Reste des Amazonas-Regenwaldes steht in Belterra im brasilianischen Bundesstaat Pará neben Sojafeldern. Die massenhafte Abholzung ist die höchste seit 2008. Damals wurden mehr als 12 000 Quadratkilometer Regenwaldgebiet im Amazonas zerstört. Foto: Leo Correa/AP/dpa

Die Abholzung im brasilianischen Amazonas-Gebiet ist in den vergangenen zwölf Monaten dramatisch gestiegen. Eine Fläche größer als Jamaika wurde zerstört. Die „grüne Lunge“ der Erde kollabiert.

 
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Brasilia - Im brasilianischen Amazonas-Gebiet wurde innerhalb eines Jahres so viel Regenwald vernichtet wie zuletzt vor zwölf Jahren. Wie aus einer jetzt veröffentlichten Auswertung von Satellitenbildern der brasilianischen Weltraumbehörde Inpe hervorgeht, wurden in den zwölf Monaten bis August insgesamt 11 088 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das ist eine Fläche, die größer ist als Jamaika, und 9,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als ebenfalls eine Rekordwert verzeichnet wurde.

Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung, er gilt als „grüne Lunge“ der Erde. Unter dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zugenommen.

Zerstörerisches Jahr für den Regenwald

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen.

Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschließen, und öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.

„Die Entwicklungsvision der Bolsonaro-Regierung für das Amazonasgebiet führt uns zurück in die Vergangenheit, mit Entwaldungsraten, die seit 2008 nicht mehr erreicht wurden“, betont Cristiane Mazzetti von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. „Es handelt sich um eine rückwärts gewandte Vision, die die meisten Brasilianer nicht anspricht und nicht den Anstrengungen gerecht wird, die zur Bewältigung der Klimakrise erforderlich sind.“

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