Rund eine Million Syrer leben in Deutschland. Auch im Landkreis Wunsiedel haben seit der großen Fluchtbewegung in den Jahren 2014/2015 viele Frauen, Männer und Kinder aus dem Bürgerkriegsland im Nahen Osten Zuflucht gefunden. Spricht man mit ihnen dieser Tage, so wird deutlich, dass auch sie das furchtbare Attentat vor gut einer Woche in Solingen bedrückt und erschüttert. Denn schließlich ist der mutmaßliche islamistische Mörder ein junger Mann aus ihren Reihen, ein Geflüchteter, der eigentlich nach der sogenannten Dublin-III-Verfügung nach Bulgarien hätte abgeschoben werden sollen. Das Dubliner Übereinkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der bestimmt, welcher Staat für die Prüfung eines in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft gestellten Asylantrags zuständig ist. Dies wäre im Fall des Attentäters Bulgarien gewesen, da er dort in Europa erstmals registriert worden ist.