Realschule Gefrees Wie Manni lernte, Nein zu sagen

Jasmin Stenzel

Großes Theater gab es in der Jacob-Ellrod-Realschule Gefrees. Unter Leitung von Ralph Händler haben zehn Schüler ihr unterhaltsames Stück aufgeführt.

 
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Die Aula der Jacob-Ellrod-Realschule (JES) Gefrees ist bestuhlt, und auf jedem Stuhl liegt ein Flyer. Groß steht auf der ersten Seite: „From zero to hero – and back again...“ – übersetzt: „Von null zum Helden – und wieder zurück“. Dieses Theaterstück haben zehn Schauspieler des Schülertheaters der JES unter Leitung von Ralph Händler in zwei Vorstellungen vor Eltern, Lehrern und Mitschülern aufgeführt. Seit zehn Jahren leitet Ralph Händler, Lehrer an der Jacob-Ellrod-Realschule, schon das Schultheater. Angefangen hat die Gruppe im Jahr 2013 mit acht theaterbegeisterten Mädchen, und über die Jahre hinweg hat sich die Truppe immer wieder verändert. Die Lust zum Schauspielen hat ständig neue Schüler begeistert. Nun wagten sich die theaterbegeisterten Jungen und Mädchen an das zweistündige Stück von Hans Schimmel.

Seit September proben die Schüler aus der siebten bis neunten Jahrgangsstufe ihren Text. Trotzdem gab es bei der Premiere, wie Ralph Händler im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt, noch ein paar Texthänger. Deshalb war er vor der zweiten Aufführung am Montag etwas nervös – die jungen Schauspieler haben ihre Sache aber wunderbar gemacht.

Perfektion ist auch nicht unbedingt der Anspruch der Theatergruppe. Vielmehr sind die Aufführungen dazu gedacht, die Schulfamilie zusammenzubringen und den Zuschauern einen amüsanten und kurzweiligen Abend zu bescheren – und das gelingt ihnen bestens. Immer wieder brechen die Zuschauer in Gelächter aus. Zudem erhalten die Schüler einen Einblick in die Theaterwelt und lernen, vor einem Publikum aufzutreten und zu sprechen.

Das Stück ist sehr unterhaltsam. Es handelt von Manni Bühl (gespielt von Cedric Backasch), der ein Gutmensch ist und nicht nein sagen kann. Seine Mitmenschen nutzen ihn darum gnadenlos aus. Das kann und will sein bester Freund Rudi Radler (Noah Schoberth-Michel) nicht länger mitansehen und organisiert ihm deshalb den Hypnotiseur Karaman Karamanis (Elias Gampert).

Durch die verschiedenen Hypnosen wird Manni immer wieder verwandelt und nimmt andere Persönlichkeiten an. Erst wird er „Super-Manni“ und „fliegt“ geradezu mit der typischen gestreckten Faust durch die Aula. Dann wird er zu einem Huhn und sagt: „Ich bin ein Huhn, gackack, ackaaaack.“ Später mutiert er zum Priester – und verdreht während einer Predigt die Sätze derart, dass sie keinen Sinn mehr haben.

Viel lacht das Publikum auch über Alfonsius (Max Seiberth), den verzweifelten Schutzengel von Manni; der große und kräftig gebaute Achtklässler kommt im weißen Engelskostüm mit Flügeln und Heiligenschein auf die Bühne. Auch die extrem kurzsichtige Nachbarin Gundi Hornung (Zoe Williams), der heimliche Schwarm von Manni, bringt das Publikum oft zum Lachen, etwa, indem sie Manni mit einem Kleiderständer verwechselt. Am Ende hat Manni es gelernt, zu seinen Mitmenschen auch einmal nein zu sagen.

Es gab noch viele weitere Rollen, die das Theaterstück unterhaltsam gemacht haben: Nachbar Kurt Zanker (Kevin Leis), die Versicherungsvertreterin Rudolfine Kunze (Lina Becher), die Chefin von Manni, Barbara Wallraff (Tamina Balzer), Gundis beste Freundin Eva Seibel (Maria Müller) und Gundis Schutzengel Clementine (Pauline Schott).

Simon Rieß, der die Scheinwerfer steuerte und so für Atmosphäre sorgte, hat einzelne Szenen besonders hervorgehoben: So wurde es immer dunkel, wenn die Schutzengel auftraten, die dann hell beleuchtet wurden. Felix Herde als Mann am Mischpult hat bestimmte Stellen mit passender Musik unterlegt.

Das nächste Theaterstück gibt es im Juli zu sehen. Dann spielen die Schüler voraussichtlich mit der gleichen Besetzung ein von Ralph Händler selbst geschriebenes Agentenstück.

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