Schließlich nahm Musk eine rechte Verschwörungstheorie auf und verhöhnte Starmer als "two-tier Keir". Mit der online verbreiteten Behauptung des "two-tier policing" wird unterstellt, die Polizei gehe härter gegen Ultranationalisten als gegen ausländische Kriminelle vor.
Nach Einschätzung von Experten und Medien schüren Einträge in sozialen Medien die seit Tagen andauernden Unruhen. Dort kursieren Falschnachrichten, dass es sich bei dem Attentäter, der am 29. Juli in der Stadt Southport drei Mädchen erstochen hatte, um einen muslimischen Migranten handelt. Tatsächlich ist ein 17-Jähriger in Untersuchungshaft, der in Großbritannien als Sohn von Ruandern geboren wurde. Bei der Tat waren auch acht Kinder verletzt worden. Sie wurden mittlerweile alle aus der Klinik entlassen.
Das Gerücht wurde auch von reichweitenstarken Accounts und Anhängern von Verschwörungstheorien wie dem britisch-amerikanischen Influencer Andrew Tate verbreitet. Musk wird zudem vorgeworfen, dass er die Sperren für bekannte Rechtsradikale wie den Gründer der English Defence League, Stephen Yaxley-Lennon, bekannt unter dem Namen Tommy Robinson, auf X wieder aufgehoben habe.
Schwere Krawalle in Plymouth und Belfast
In mehreren Städten greifen seit Tagen zumeist rechtsradikale Randalierer die Polizei an. Mehrere Beamte wurden verletzt und bisher mehr als 400 Menschen festgenommen. Etwa 100 Menschen seien bereits angeklagt worden, sagte der Chef der Strafverfolgungsbehörde CPS, Stephen Parkinson, der BBC.
Zuletzt kam es in der südenglischen Hafenstadt Plymouth sowie in Belfast zu schweren Krawallen. Die Polizei in der nordirischen Hauptstadt setzte erstmals seit Jahren wieder Gummigeschosse ein, als sie von Randalierern mit Brandsätzen und Ziegelsteinen attackiert wurde. Ein Mann zwischen 50 und 60 Jahren wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei geht davon aus, dass er Opfer eines Hassverbrechens wurde.