Regionale Wirtschaft Bierland Oberfranken stemmt sich gegen die Krise

red
Das Führungsduo Gisela Hansen (Sechste von links) und Klaus Peter Söllner (Zehnter von links) sowie die Mitglieder des Vereins Bierland Oberfranken wollen sich trotz mancher Widrigkeiten nicht unterkriegen lassen. Sie möchten weiterhin die fränkische Bierkultur fördern. Foto: Bierland Oberfranken

Die vielen kleinen Brauereien in der Region haben coronabedingt schwierige Monate hinter sich. Der Verein Bierland Oberfranken unterstützte tatkräftig. Was hat die Initiative neu im Angebot?

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die besondere fränkische Bierkultur erlebbar zu machen – das ist das Ziel des Vereins Bierland Oberfranken. Bei der Mitgliederversammlung im Forchheimer Winterbauerkeller wurde der dreiköpfige Vorstand mit dem Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner, Gisela Hansen von der Meinel-Bräu in Hof und Christof Pilarzyk vom Brauereigasthof Grosch in Rödental einstimmig im Amt bestätigt. Neu im erweiterten Vorstand sind Rainer Prischenk (Regierung von Oberfranken), Nico Cieslar (Referatsleiter Wirtschaft und Tourismus der Stadt Forchheim) und Norbert Heimbeck (Geschäftsführer Genussregion Oberfranken) als Schriftführer.

Die geschäftsführende Vorsitzende Gisela Hansen sagte, die Jahrhunderte alte Bierkultur in Oberfranken sei weltweit einmalig. Hansen und Vorsitzender Söllner erinnerten an die Schwierigkeiten der Betriebe durch die Corona-Einschränkungen: „Die vergangenen zwei Jahre waren für unsere Brauereien besonders hart.“ Zuerst Corona mit den Lockdowns und den damit verbundenen Einnahmeausfällen, jetzt der Ukraine-Krieg, der für die Brauereien in allen Bereichen mit zum Teil erheblichen Kostensteigerungen und Lieferengpässen verbunden sei.

Söllner dankte an dieser Stelle stellvertretend für die Politik der Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (Grüne) für ihre Unterstützung während der Corona-Krise: „Gemeinsam haben wir einen Beitrag geleistet, dass auch die Brauereiwirtshäuser die Corona-Hilfen in Anspruch nehmen konnten.“ Gisela Hansen betonte, die Brauerinnen und Brauer würden sich nicht unterkriegen lassen. Zwar dauere es inzwischen eineinhalb Jahre, ehe man einen bestellten Brauereilaster geliefert bekomme. „Aber wir stellen uns auf die neue Situation ein und hoffen, dass sich die Märkte in den nächsten Monaten wieder entspannen.“

Vorsitzender Söllner berichtete von zusätzlichen Serviceleistungen des Vereins. Neben einer Gebrauchtmaschinenbörse wurden Online-Seminare angeboten sowie Spenden- und Unterstützungsaktionen initiiert. Außerdem rief das Bierland zum Tag des Bieres am 23. April als Ersatz für die sonst stattfindenden Feste den Wettbewerb „Mein schönster Biermoment“ ins Leben, bei dem knapp 100 Bierfans ihre schönsten Bier-Erinnerungsfotos einschickten. Ferner wurden zusammen mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) neue Brauerei-Touren entwickelt, die auch per Bus oder Bahn zu erreichen sind. Vertieft hat man Söllner zufolge auch die Zusammenarbeit mit dem Schwesterverein Genussregion Oberfranken. Die Oberfrankenstiftung habe das Wirken beider Vereine finanziell maßgeblich unterstützt, hob Söllner hervor.

Bilder