Regionalliga-Start Volles Haus und dickes Lob

Der Auftakt in die Fußball-Regionalliga der Frauen geht für den FFC Hof sportlich in die Hose. Aber nicht nur die Gäste staunen über das Drumherum.

 
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Jedem Anfang wohnt bekanntlich ein Zauber inne. Nur war der Zauber zum Anfang der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga der Frauen für den FFC Hof relativ schnell verflogen, als am Sonntagmittag die Gäste mit dem klangvollen Namen Kickers Offenbach ernst machten. Hof musste bei der 0:4-Niederlage viel Lehrgeld zahlen.

Das Spiel wirkt also sportlich noch nach – aber auch in einer anderen Beziehung. Denn der FFC hatte sich zum ersten Auftritt in der dritten Liga mächtig ins Zeug gelegt – und bekam zumindest den Lohn der Aufmerksamkeit. Fast 400 Zuschauer waren zur besten Mittagszeit ins Stadion an der Ossecker Straße geströmt. „Das waren noch mal 100 mehr als zum Pokalendspiel“, sagte Stephanie Köhler und gibt zu: „Für uns ist das ungewohnt. Ein gewisser Respekt war schon da, denn du willst vor so einer Kulisse natürlich liefern.“ Dass dies nicht gelang, ärgerte wohl das Hofer Team am meisten. Denn im Stadion hatten sich auch Gäste aus der Sportstadt Hof eingefunden: So besuchte das Bayernliga-Team der SpVgg Bayern Hof geschlossen die Partie. „Wir wollen damit die Wertschätzung für die Arbeit, die der FFC leistet, zum Ausdruck bringen“, sagte Teammanager Waldemar Bärwald.

Diese hatte der FFC auch offen eingefordert. Denn die Frauen, die durch die Bank ihrem aufwändigen Hobby für lau nachgehen, sollten wenigstens durch die höhere Aufmerksamkeit belohnt werden. Dass es dann sportlich nicht so klappte, wie erhofft, hängt wohl auch mit dem Spielplan zusammen: Der benachteiligt die Hoferinnen insofern, dass sie gleich die ersten drei Spiele gegen die vermeintlich stärksten Teams der Liga bestreiten müssen: Erst Offenbach, jetzt Wacker München, anschließend Weinberg. „Dann aber so zu verlieren, ist echt schlimm“, ärgerte sich Köhler über den Auftritt des Teams, das überhaupt nicht in ihr Spiel finden wollte.

Lag es also an der Kulisse? Nein, sagt Trainer Sascha Zahr. „Also mich würde es, wenn so viele Zuschauer zuschauen, noch extra motivieren.“ Wohl eher habe die Aufregung über das erste Drittliga-Spiel die Spielerinnen gehemmt.

Zufrieden ist hingegen die Vereinsführung: „Unser Ziel war es, beim ersten Regionalliga-Spiel die Zuschauerzahl im Vergleich zu den Bayernliga-Spielen zu verdoppeln“, sagt der Vereinsvorsitzende Siegfried Penka. „Das ist uns gelungen.“ Dabei würde auch der FFC von der erfolgreichen und attraktiven EM im Sommer profitieren. „Viele haben die EM gut gefunden und das wirkt sich dann auch bei uns weiter unten aus – vor allem in einer Region, die vom Leistungssport nicht so verwöhnt ist.“

Dass der FFC mit einer Lounge und einem Rahmenprogramm in der Frauen-Regionalliga etwas Außergewöhnliches bietet, bestätigte unterdessen der Gäste-Coach Johannes Munkelt: „Es ist überragend hier. Eine überragende Anlage, alles ist ganz toll aufgebaut und es ist klasse, wie ihr alles organisiert habt.“

Noch besser wäre es natürlich, wenn der FFC beim nächsten Mal auch die Punkte daheim behalten würde.

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