„All unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser furchtbaren Tat und ihren Familien“, twitterte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und sprach von einer „erschütternden Nachricht“. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sprach von einer schrecklichen und sinnlosen Tat, die zwei Menschen das Leben gekostet habe. „Schleswig-Holstein trauert - das ist ein furchtbarer Tag“, sagte Günther in Kiel.
Gegen 15 Uhr hatte die Polizei Anrufe von Fahrgästen aus dem Zug erhalten
Auf dem Bahnsteig verteilte kleine Schilder mit Nummern zeugten von den schrecklichen Geschehnissen, die sich in dem Zug kurz zuvor abgespielt hatten. Ermittler liefen mit Kameras den Bahnsteig ab, neben dem der Regionalzug „RE70 Hamburg Hbf“ stand. Eine nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt gelegene Bäckerei schenkte Rettungskräften und Fahrgästen heiße Getränke und Backwaren aus. „Für uns eine Selbstverständlichkeit“, sagte eine Verkäuferin.
Gegen 15 Uhr hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen aus dem Zug erhalten. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden. Das Verbrechen ereignete sich nach Angaben der Bundespolizei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft des Zuges im Bahnhof Brokstedt im Kreis Steinburg.
Der Bahnhof wurde vorerst gesperrt
Der Bahnhof wurde vorerst gesperrt. Brokstedt ist eine kleine Gemeinde an der Bahnlinie zwischen Elmshorn und Neumünster. „Es ist ganz furchtbar. Wir sind alle völlig erschrocken und entsetzt, dass sowas passiert ist“, sagte die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, dem NDR. Die Ministerin bekam die Nachricht im Landtag und beriet sich mit Ministerpräsident Daniel Günther. Sie traf noch am frühen Abend in Brokstedt ein.
Sie sei „in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer“ und danke „den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, die den Täter festgenommen haben sowie allen Rettungskräften, die die Verletzten versorgt haben“, hieß es in einer Mitteilung ihres Ministeriums. Bundes- und Landespolizei arbeiteten eng zusammen. „Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet“, wurde Sütterlin-Waack in der Mitteilung zitiert.
Nach Angaben der Bahn war der Zugverkehr zwischen Flensburg und Hamburg sowie zwischen Kiel und Hamburg beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: „Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung.“