Regnitzlosau Radweg und Trasse in der Kritik

Swanti Bräsecke-Bartsch vom Landesbund für Vogelschutz informiert die Teilnehmer der Wanderung über den Flüsse-Radweg. Quelle: Unbekannt

Flüsse-Radweg und Südost-Link: Bei einer Wanderung rund um Regnitzlosau diskutieren Grüne über hier geplante Projekte.

 
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Regnitzlosau - In den vergangenen Jahren ist an den Wanderwegen rund um Regnitzlosau eine Menge passiert. "Sie sind ordentlich ausgeschildert, gut zu finden und zu laufen und die Umgebung von Regnitzlosau ist abwechslungsreich", heißt es in einer Pressemittelung der Grünen. Demnach begaben sich Hofer Stadt- und Kreisräte gemeinsam mit weiteren grünen Mitgliedern am vergangenen Wochenende auf den "Museumsweg", um sich über die in dieser Gegend geplanten Projekte Flüsse-Radweg und Südost-Link zu informieren und darüber zu diskutieren.

Neuer Arbeitskreis

Die Hofer Stadt- und Kreisräte haben gemeinsam mit weiteren

Grünen-Mitgliedern während der Wanderung den "Arbeitskreis Umwelt und Tourismus" gegründet. Interessierte können sich dem Arbeitskreis anschließen. Kontakt:

vorstand@gruene-hof.de.

Vom Parkplatz der Sparkasse aus ging es auf dem Kalkofenweg nach Weinzlitz. Dort besichtigte die Gruppe die hölzerne Brücke über die Regnitz, die "nicht mehr sicher" sei. "In Kürze soll sie nach dem Willen der Regnitzlosauer Gemeinderäte im Zuge des Baues des Flüsse-Radweges einer massiven Brücke für Radfahrer weichen", heißt es in der Mitteilung. Den Beschluss habe der Gemeinderat einstimmig gefasst. Obwohl der Bau eines Radweges kostengünstiger als der eines landwirtschaftlichen Wirtschaftsweges mit Radwegnutzung sei, falle der Eigenanteil für die Gemeinde erheblich höher aus. Denn "paradoxerweise" werde die Wegvariante mit höheren Kosten und mehr Landschaftsverbrauch hoch gefördert.

Swanti Bräsecke-Bartsch vom Landesbund für Vogelschutz und die Regnitzlosauer Gemeinderätin Mirjam Kühne hatten eine Menge Informationen zum neuen Radweg vorbereitet. Den Wanderern sei aufgefallen, dass es jede Menge Radfahrer gebe, die die vorhandenen Wege nutzen: "Mit alten und neuen Rädern, mit Alltagskleidung oder perfekt gestylt, mit und ohne Helm - es waren viele kleine und große Gruppen unterwegs." Von Weinzlitz aus lief die Gruppe zur Erbschänke in Draisendorf. Einige Wanderer suchten auf dem Rückweg den Fabriksteg nochmals auf; dieser alte Regnitzlosauer Pfad habe sie beeindruckt.

Die Teilnehmer der Wanderung sprachen nicht nur über die Radwege. Auch der geplante Südost-Link war Gegenstand der Diskussion. Der geplante Korridor für die Stromtrasse führe hier mitten durch schützenswerte Lebensräume zahlreicher Pflanzen und Tiere. Für Naturschützer sei sowohl der Bau ein Desaster, als auch der Zweck. Während man im Landkreis Wunsiedel gerichtlich mit Unterstützung eines renommierten Rechtsanwaltes gegen die Planungen vorgehe, würden die Pläne im Landkreis Hof Zug um Zug realistischer. Es wurde diskutiert, ob diese Trasse energiepolitisch erforderlich ist. Mirjam Kühne informierte über das neue Planungssicherstellungsgesetz, mit dem die Mehrheit im Bundestag Bürgerbeteiligung stark eingeschränkt hat; Verfahren würden durch das neue Gesetz massiv beschleunigt werden, dessen Auswirkungen nach Meinung der Grünen für alle spürbar sein werden. red

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