Regnitzlosau - Seit 65 Jahren steht die heute 86-jährige Elfriede Schnabel in ihrem Haushaltswarengeschäft in Regnitzlosau. Im Jahr 1954 hatte ihr Vater, der eine Werkstatt für Landmaschinen führte, den kleinen Laden in der Hauptstraße in Regnitzlosau gepachtet. Seitdem Elfriede Schnabel 21 Jahre alt ist, geht sie jeden Tag um 9 Uhr in ihren Laden. "Es gibt immer etwas zu tun", sagt sie und rückt den Leuchter, der vor ihr steht, zurecht. Ihr kleiner, schnuckeliger Laden ist ihr "Lebenselixier", erzählt sie - denn würde sie die Arbeit nicht gerne machen, hätte sie den Laden längst aufgegeben. "Das war ein kleines Lädle, und wenn du dir das aufgebaut hast, da hängst du anders dran", meint Elfriede Schnabel. Früher wurden hier Ketten, Zinkeimer, Nägel, und Schrauben an die Bauern verkauft. Als sie mit 21 den Laden übernahm, änderte sie das Sortiment: Es gibt Geschenkartikel, Kristall und viele kleine Sachen. Mit der Zeit wurde der Laden zu klein; er wurde umgebaut und das Sortiment erweitert. "Wir hatten viele Lieferanten, die gibt es aber schon lange nicht mehr", blickt Elfriede Schaller zurück. Die Lieferanten kamen aus Nürnberg, Bamberg, Rödental; nun fährt sie mit ihrer Tochter, die in Frankfurt wohnt, auf die Frankfurter Messe und ordert ihr Sortiment, das in ihrem Laden immer auf dem neuesten Stand ist. Wenn sie mal Urlaub macht, geht es meist nach Südtirol, aber nur für zwei Wochen. "Das reicht", sagt sie. Ans Aufhören hat Elfriede Schnabel nur einmal gedacht, als ihr Mann vor 27 Jahren starb, im Alter von 59 Jahren. Aber sie machte weiter, und das half ihr, über den Tod ihres Mannes hinwegzukommen. Bis heute denkt Elfriede Schnabel nicht daran, aufzuhören. "Ich habe viele nette Kunden, die aus der Region kommen. Wo sollen die denn dann hingehen, wenn ich zumache?", fragt sie. Sie ist eine taffe Frau, die seit 65 Jahren ihren Laden und die Kundschaft liebt. Schade, dass es nur noch wenige davon gibt.
Regnitzlosau Seit 65 Jahren im eigenen Geschäft
Uwe von Dorn 26.12.2019 - 17:54 Uhr