Rehau Großes Interesse am neuen Wehr-Domizil

Die Feuerwehr Rehau hieß die Besucher in ihrem neuen Domizil willkommen. Foto: /Feuerwehr Rehau

Rund 300 Menschen besuchen am Wochenende die neue Feuerwache in Rehau. Der Kommandant hofft, dass die Aufmerksamkeit für das neue Gebäude sich in steigenden Mitgliederzahlen niederschlägt.

 
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Rehau - Bereits im Dezember des vergangenen Jahres ist die Rehauer Feuerwehr aus ihrem alten Gerätehaus in der Goethestraße in das neue Domizil in der Rehauer Innenstadt umgezogen. Die Eröffnungsfeier konnte allerdings erst am vergangenen Wochenende stattfinden. An zwei Tagen öffnete man Tür und Tor und zeigte, was nun alles möglich ist.

Das neue Areal bietet der Wehr nicht nur deutlich mehr Möglichkeiten, Komfort und Raum, sondern es fachte auch das Interesse der Bevölkerung für die Arbeit der Wehr an: Am vergangenen Samstag haben sich rund 300 Besucher das Areal angesehen. Am Tag zuvor gab es einen Empfang in der Fahrzeughalle mit Vertretern der Politik, Mitgliedern der Rehauer und der umliegenden Wehren. „Immer wieder wurde ich in den vergangenen Monaten gefragt, wie es in der Feuerwache aussieht“, erzählt Kommandant Thomas Schaller. Nun konnte er die neue Feuerwache auch der Öffentlichkeit präsentieren.

Bei den ersten Planungen 2009 ging es um die Frage: Sanierung oder Neubau? Vier Jahre später beschloss der Stadtrat, neu zu bauen. Nach dem Spatenstich im Mai 2019 zog die Feuerwehr im Dezember 2020 ein. „Seitdem haben wir schon 150 Einsätze gefahren“, erzählt Schaller. So habe man Erfahrung sammeln können, um nun bei der Einweihung davon berichten zu können.

Die Bedeutung der Rehauer Wehr offenbart sich nicht nur in der Zahl der Einsätze, sondern auch in der Größe des Einsatzgebietes: Die Aktiven rücken zu Notfällen in Rehau und seinen Ortsteilen sowie zu Unfällen auf der A 93 am Abschnitt zwischen Regnitzlosau und Schönwald aus. Das Einsatzgebiet erstreckt sich aber noch deutlich weiter, weil die Rehauer über Sonder- und Spezialfahrzeuge verfügen. Mit ihrem Großtanklöschfahrzeug waren sie zum Beispiel Anfang August beim Großbrand bei der Firma Mündel im Hofer Ortsteil Jägersruh dabei, um Wasser zum Löschen bereitzuhalten. Als im Mai in Thiersheim an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zwei benachbarte Wohnhäuser brannten, sorgte die Feuerwehr Rehau mit ihrer Drohne für eine gute Übersicht. Mit einer Drehleiter unterstützte die Wehr auch den Brand in der Produktionshalle der Glasschmelzhafenfabrik Fastner in Arzberg im Februar.

Von den neuen Standards und Räumen konnten sich die Interessierten bei der Eröffnung bei 20 Gruppenführungen überzeugen: Sie begutachteten die neuen Räume und Einrichtungen wie die moderne Schlauchpflegeanlage und die Atemschutzwerkstatt, die alleine 250 000 Euro gekostet hat und jetzt mit einer riesigen Waschmaschine beeindruckt, in der die Chemie- und Atemschutzgeräte gereinigt werden. Die Feuerwehr hat nun auch Umkleiden für die 15 Frauen, einen Jugend- und Vereinsraum, in dem die 15 Jugendlichen Kicker spielen können sowie einen Übungs- und Schulungsraum für 130 Personen.

Das Außenareal bietet einen Übungsplatz, an dem die Feuerwehr ein Schrottauto für Übungszwecke abgestellt hat, und einen 15-Meter-Turm, der ein dreistöckiges Gebäude simuliert. Dort kann der Atemschutz-Trupp etwa Einsätze im Treppenhaus üben. „Wir können jetzt viele Übungen auf unserem eigenen Gelände statt am Schrottplatz oder in Abbruchhäusern durchführen“, sagt Schaller. Seit etwa einem halben Jahr laufe nach der Corona-Pause der Ausbildungs- und Übungsbetrieb.

Kommandant Schaller hofft nun, dass das Interesse, das die Bevölkerung aktuell an der Feuerwehr zeigt, auch spürbar wird: „Ich würde mir wünschen, dass der Neubau Menschen dazu motiviert, bei uns mitzumachen.“ Denn allein die Dimension des Areals mache den Stellenwert der Wehr deutlich. Der Neubau ermögliche zudem bessere Arbeits- und Sicherheitsstandards für die aktuell 75 Mitglieder, die ehrenamtlich engagiert sind. „Feuerwehr ist nicht nur ein Hobby, es ist eine Lebensaufgabe“, betont Schaller.

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