Rehau Solarparks gehen ans Netz

In Rehau geht es vorwärts in Sachen Sonnenstrom: Tausende neue Solarmodule haben ihren Platz gefunden – an der Autobahn und bei der Firma Rehau.

 
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Dieser große Solarpark ist an der A 93 bei Rehau entstanden. Foto: ABO Energy

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur angestrebten Klimaneutralität ist der Ausbau von Sonnenenergie. Auch in Rehau geht es damit voran: An der A93 ist jüngst ein großer Solarpark fertig geworden, der rein rechnerisch 5300 Menschen mit Strom versorgen kann. Auch die Firma Rehau hat eine Anlage gebaut. Das geht jeweils aus Pressemitteilungen hervor.

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Mehr als 14000 Module an der Autobahn

Anfang März rollten die Baufahrzeuge an, jetzt feierte das Unternehmen ABO Energy mit Sitz in Wiesbaden die Fertigstellung des Solarparks in der Nähe der Anschlussstelle Rehau-Süd, östlich der A 93. Es fehlen noch letzte Arbeiten an der Kabeltrasse, dann kann der grüne Strom ins Netz eingespeist werden. Die Anlage hat mehr als 14 000 Solarmodule. Einen Tarif hat sich das Unternehmen bereits in der März-Ausschreibung der Bundesnetzagentur gesichert.

„Aus unserer Sicht war das ein echtes Vorzeigeprojekt“, sagt Stefan Schuck, Abteilungsleiter für Solar-Projekte in Süddeutschland. „Die Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern, dem Stadtrat und der Verwaltung lief von Beginn an gut. Alle Dinge wurden zügig bearbeitet und gemeinsam vorangetrieben.“ Das zeigt auch die kurze Entwicklungszeit von drei Jahren von der Flächensicherung bis zur Inbetriebnahme.

Wirtschaft und Stadt profitieren

„Wir haben in Rehau eine starke Industrie mit rund 6000 Arbeitsplätzen“, sagt Bürgermeister Michael Abraham. „Da die Betriebe in der Stadt rund 80 Prozent der Energie nutzen, leistet eine solche Anlage einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung.“ Daher sei es dem Stadtrat wichtig, solche Projekte positiv zu begleiten, sofern sie am Rand der Autobahn liegen. „Diese Leitplanken haben wir bereits vor mehreren Jahren in unserem Energienutzungsplan festgelegt und seither konsequent verfolgt.“ Auch die Stadt selbst profitiert vom Solarpark: ABO Energy zahlt eine freiwillige Kommunalabgabe in Höhe von 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde – das sind pro Jahr zirka 18 000 Euro.

Für die Umwelt

Unter den Modulen säen die Verantwortlichen für die Region typische Blühpflanzen an, im südlichen Bereich wird zudem eine Hecke als Sichtschutz angelegt. Der Solarpark wird aus Sicherheitsgründen eingezäunt, die unteren fünfzehn Zentimeter werden aber ausgespart, um kleinen Tieren weiterhin den Zugang zu ermöglichen. Der Feldweg in der Mitte des Solarparks wird weiterhin zugänglich sein. Dort sowie am nördlichen Rand der Anlage wird ABO Energy noch Obstbäume pflanzen, die unter anderem als naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahme dienen. Zudem sollen Schafe die Fläche als Weide nutzen können.

Solarstrom für die Rehau-Werke

Wo Firmengründer Helmut Wagner einst mit seinem Flugzeug gestartet und gelandet ist, hat die Rehau AG nun die Photovoltaikanlage „West“ in der Rehauer Brauhausstraße gebaut. Sie wurde nun eingeweiht.

Von einem entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energieversorgung spricht der Standortverantwortliche Ralf Dingeldein. Ein knappes Jahr nach Einreichen des Bauantrages ist die aus rund 4400 Modulen bestehende Anlage fertig. Mit einer Gesamtleistung von 1900 Megawattstunden jährlich – was dem Jahresverbrauch von 475 Haushalten entspricht – wird sie die Verwaltungsgebäude, die Werkzeugfabrik, das Technikum und das Werk Thorium an der Brauhausstraße und Helmut-Wagner-Straße versorgen, womit sie rund 25 Prozent des Gesamtverbrauchs abdeckt. „Wir reduzieren allein mit dieser Anlage unseren CO2-Ausstoß um 760 Tonnen pro Jahr. Das entspricht mehr als 200 Transatlantikflügen – hin und zurück“, veranschaulicht er.

Externer Investor und Betreiber der Photovoltaikanlagen der Rehau AG ist das Unternehmen WI Energy mit Sitz in Trier. Von ihm wird die Kunststoffspezialistin für mindestens 20 Jahre grünen Strom beziehen. Mit WI Energy ist auch die PV-Anlage „Ost“ in Richtung Autobahn entstanden, die 20 Prozent des Strombedarfs für die Produktion im Werk Scandium decken wird, sobald sie technisch angebunden ist.