Was Kämmerer Ulrich Beckstein vor einem Jahr so pessimistisch stimmte, trat nun auch ein, zumindest teilweise: Weil 2020 ein außergewöhnlich gutes Haushaltsjahr mit extrem hohen Gewerbesteuereinnahmen (um die zehn Millionen Euro) war, ist zwei Jahre später, 2022, eine hohe Kreisumlage (etwas mehr als sechs Millionen Euro, die zweithöchste Summe der Geschichte) bei gleichzeitig niedrigen Schlüsselzuweisungen fällig. Weil zunächst auch die Prognosen für die Gewerbesteuer für 2022 finster ausfielen, war mit einem Defizit zu rechnen. Dass dem jetzt aller Voraussicht nach nicht so ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Das Haushaltsjahr 2021 entwickelte sich (wie berichtet) viel besser als erwartet, so dass der Kämmerer nach Stadtratsbeschluss eine Rücklage schaffen konnte. Und aus der fließen 2022 gut 2,2 Millionen Euro in den Ausgleich des arg gebeutelten Verwaltungshaushaltes. Und: Die Gewerbesteuer setzt der Kämmerer mit 4,5 Millionen Euro an. Das ist war immer noch etwa 1,5 Millionen Euro unter dem Mittel der letzten Jahre, aber satte 2,5 Millionen Euro über dem letztjährigen Ansatz.