Ebenso wie das Gymnasium selbst, das jetzt in der Region ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Sie ist die einzige im Nordosten Bayerns, in der ab dem nächsten Schuljahr Spanisch als dritte Pflichtfremdsprache gelehrt wird. Die nächsten Schulen, in denen das möglich ist, gibt es erst wieder in Kulmbach oder Bayreuth. „Das war auch eines der Argumente, die wir in dem Antrag an das Ministerium angeführt haben: Das gibt es bei uns in der Region bisher noch nicht“, sagt Wagner.
Große Freude im gesamten Lehrerkollegium
Nicht nur die Sprachlehrer an der Schule sind laut Stelzer „aus dem Häuschen“ wegen der Neuigkeit aus dem Ministerium. Die Freude sei auch bei denjenigen groß, die selbst eigentlich in naturwissenschaftlichen Fächern unterrichten, sagt Direktor Wagner. „Wir haben am Dienstag auch zusammen mit der erweiterten Schulleitung, die sonst nur aus Mathelehrern besteht, auf die Nachricht angestoßen.“ Die Aufnahme von Spanisch als fester Fremdsprache in den sprachlichen Zweig sei relativ unkompliziert und ohne größeren Aufwand möglich, sagt Wagner.
Chance für Wirtschaft und Familien
Michael Wagner und Thomas Stelzer kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus, während sie die Vorteile des neuen Sprachangebotes an ihrer Schule erläutern. „Das ist ein Gewinn für unsere gesamte regionale Bildungslandschaft“, sagt Wagner. Außerdem könnten regionale Unternehmen davon profitieren, wenn sie auf der Suche nach sprachlich begabten Mitarbeitern sind: „Spanisch ist ja auch in der Arbeitswelt gefragt.“ Thomas Stelzer merkt an: „Es kommt auch immer wieder mal vor, dass nach Hof Familien ziehen, deren Kinder in ihren vorherigen Schulen schon Spanisch gelernt haben. Jetzt fällt es denen auch leichter, Anschluss bei uns zu finden.“ Außerdem, überlegt Stelzer, könnte die Schulfamilie sich nun auch Schüleraustausche und Partnerschaften mit spanischen Schulen vorstellen. „Das ist aber noch Zukunftsmusik. Jetzt muss erst einmal der Unterricht anlaufen.“
Gründe für bisherige Absagen der Anträge unbekannt
Warum es so lange gedauert hat, bis das bayerische Kultusministerium der Erweiterung des sprachlichen Zweiges zustimmte, weiß Schuldirektor Wagner nicht. „Ich glaube aber, weil in den letzten Jahren so viele Anträge von bayerischen Schulen auf die Erweiterung des sprachlichen Angebots kamen, wollte das Kultusministerium nicht alle auf einmal genehmigen.“ Bei den bisherigen beiden Anträgen des Reinhart-Gymnasiums hatte das Ministerium keine Gründe für ihre Absagen genannt.