Martin Gramsch übergibt ein weiteres Geschenk, das für Weigels gesamte Familie – „auch für den Hund“ – bestimmt ist. Der Oberbürgermeister nimmt es mit Freuden entgegen und dankt allen Stadträten für ihre eifrige Mitarbeit. „Die heutigen Haushaltssitzung hat gezeigt, dass wir alle an einem Strang ziehen.“
Und wäre nicht Corona, hätte es ein gemütliches Jahresabschlussessen gegeben.
Kommentar von Peggy Biczysko
Wortkarges Gremium
Früher war alles besser. So die landläufige, oft verklärte Meinung der Menschen. Doch blickt man heute in den Marktredwitzer Stadtrat, möchte man schon klar sagen: Früher war alles besser. Früher, das ist die Zeitrechnung vor Corona. Denn ehe die Pandemie unser aller Leben beschnitten hat, gab es noch Sitzungen, in denen diskutiert wurde. Diskussionen und konträre Meinungen scheint es im Marktredwitzer Stadtrat nicht mehr zu geben. Die CSU ist der Platzhirsch, seitdem Oliver Weigel das Amt des Oberbürgermeisters übernommen hat. Auch wenn der von den Freien Wählern unterstützt wird, muss man sich doch fragen: Sind die denn immer alle einer Meinung? Und wo ist eigentlich die Opposition? Die SPD, zusammengeschrumpft auf nur noch vier Plätze, meldet sich so gut wie nie zu Wort. Und von den Grünen, die sich seit der letzten Wahl auf zwei Sitze verdoppelt haben, hört man auch nur wenig. Das eigentlich Spannende an der Haushaltssitzung in jedem Jahr waren immer die Kommentare der Fraktionsvorsitzenden. Die sind im vergangenen Jahr schon Corona zum Opfer gefallen. Öffentlich diskutiert wurde nicht ein einziges Thema, keine Investition, keine Planung hinterfragt. Alles wurde hinter verschlossenen Türen beraten oder vielleicht auch erstritten. Wir wissen es nicht. Wenngleich Corona erneut als Ausrede dafür herhalten musste, dass es keine Reden von den Fraktionsvorsitzenden zur Verabschiedung des Haushalts gab, damit man die Sitzung nicht zu sehr in die Länge dehnt, finden wir, ein bisschen mehr Öffentlichkeit täte der Stadt schon gut. Man hätte die Stellungnahmen auch schriftlich fixieren können.
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