Was hat dieser Sommer mit dem Klimawandel zu tun? Andreas Friedrich vom DWD kommentiert den diesjährigen Sommer mit klaren Worten: „Wir sehen eine Manifestierung der Klimaerwärmung.“ Dabei erinnert er an die jüngsten Hitzesommer 2018 mit durchschnittlich 19,3 Grad Celsius und 2019 mit 19,2 Grad. „Dass wir solche Rekorde immer häufiger erleben, ist eindeutig ein Ergebnis des Klimawandels.“ Der Trend zur immer weiteren – und auch schnelleren – Erwärmung zeichnet sich auch in diesem Jahr wieder deutlich ab: Bereits der Januar war mit einer Abweichung von plus 3,5 Grad gegenüber der Referenzperiode von 1961 bis 1990 viel zu warm, der Februar war mit einer Abweichung von plus 4,1 Grad sogar noch wärmer.
Was sind die Auswirkungen? In diesem Sommer waren es die Hitzeperioden mit deutlich über 30 Grad Celsius, die vielen Menschen zu schaffen machten. Und das auch in normalerweise kühleren Regionen: So verzeichnete Hamburg am 20. Juli einen neuen Hitzerekord mit 40,1 Grad. Hinzu kam die Dürre. Außerdem sanken in Flüssen und Seen die Wasserspiegel auf rekordverdächtig niedrige Werte. Das brachte insbesondere am Rhein die Schifffahrt in starke Bedrängnis. Wie hoch die klimabedingten Schäden sind, zeigte eine Ende Juni veröffentlichte Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Auftrag gegeben wurde. Demnach haben in den Jahren 2000 bis 2021 extreme Wetterereignisse zu Schäden von fast 145 Milliarden Euro geführt – das entspricht einer Schadensummer von jährlich mindestens 6,6 Milliarden Euro. Dies sind deutlich mehr als die knapp 2,7 Milliarden Euro, welche die EU für Deutschland als Durchschnitt der wetter- und klimabedingten Schadenereignisse in den Jahren von 1980 bis 2020 anführt.
Wie sehen die Prognosen für September aus? Es geht in den nächsten Tagen spätsommerlich weiter – also für die Jahreszeit eher zu warm als zu kalt. Bis Mitte September sollen im Norden, also etwa in Hamburg, die Tageswerte meist zwischen 20 und 25 Grad liegen. Auch in München ist noch mit weiterhin warmem Sommerwetter zu rechnen. Immerhin prognostizieren die Meteorologen in nächster Zeit für ganz Deutschland immer wieder Niederschläge, so dass die Trockenheit zumindest ein wenig gelindert wird.