Relegations-Zahlen Der Amateurfußball lebt

Der Kampf um den Aufstieg und das Aufbäumen gegen den Abstieg waren ein echter Publikumsmagnet und haben einen neuen Bestwert erreicht, was die durchschnittlichen Besucherzahlen angeht.

 
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Auch die Fans des FC Waldstein sorgten in den Relegationsspielen für prächtige Atmosphäre – und wurden mit dem Klassenerhalt in der Bezirksliga belohnt. Foto: Katharina Hübner

Beeindruckende Bilanz und Beweis für die enorme Attraktivität des Amateurfußballs im Freistaat: Insgesamt 258 562 Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich die 421 Relegationsspiele der abgelaufenen Saison 2022/23 vor Ort auf den bayerischen Fußballplätzen angesehen. Das teilt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) mit. Der Kampf um den Aufstieg und das Aufbäumen gegen den Abstieg sei ein echter Publikumsmagnet gewesen und haben einen neuen Bestwert erreicht, was die durchschnittlichen Besucherzahlen angeht. 614 Zuschauer lösten pro Partie im Schnitt ein Ticket, um live mit dabei zu sein, wenn in der heißen Endphase der Spielzeit die letzten sportlichen Entscheidungen im Herrenbereich fallen.

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Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist das eine Steigerung von satten 20 Prozent – damals lag der Durchschnitt noch bei 516 Zuschauern. 2022 kamen in absoluten Zahlen sogar mit 260 722 Fans noch mehr Menschen zu den Relegationspartien, allerdings wurden damals in Summe 467 Spiele und damit 46 Partien mehr als jetzt ausgetragen.

„Das sind herausragende Zahlen und eine klare Botschaft: Der Amateurfußball lebt und er bewegt die Menschen“, wird Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, zitiert. „Nicht umsonst sprechen wir in Bayern immer dann, wenn die Relegationsspiele angepfiffen werden, auch von der fünften Jahreszeit. Wenn es in der Saisonverlängerung um Alles oder Nichts geht, dann sind das außergewöhnlich attraktive Spiele in einem ganz besonderen Rahmen und vor vollen Rängen. Das ist für alle Beteiligten ein zusätzlicher Schub!“

Bestmarke in Ansbach

Zuschauer-Magnet in der vor kurzem zu Ende gegangenen Relegationsphase war die Partie der Regionalliga-Relegation zwischen der SpVgg Ansbach und dem FC Memmingen (1:3) mit 2477 zahlenden Zaungästen im Xaver-Bertsch-Sportpark. Bei den Partien auf Verbandsebene lag der Schnitt bei 770 Fans. In Niederbayern sahen durchschnittlich sogar 870 Besucherinnen und Besucher die 44 Alles-oder-Nicht-Matches und damit so viele wie in keinem anderen der insgesamt sieben Fußball-Bezirke des BFV

Zuschauer-trächtigstes Relegationsspiel unterhalb der Verbandsebene war das Duell zwischen dem SC Reichmannsdorf und dem 1. FC Falke Röbersdorf (3:1). Insgesamt 1959 Tickets gingen hier bei der Kreisliga-Relegation im oberfränkischen Fußballkreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach über den Tresen.

Zuschauen und mit dem Sozial-Euro helfen

„Das immense Interesse an der Relegation unterstreicht einmal mehr die Attraktivität des Modus‘. Dass die Zahlen weiter steigen, ist auch ein Resultat des gesellschaftlichen Wandels. Heutzutage lockt der Fußball insbesondere auch dann, wenn es sportlich zugespitzt zugeht – und dann kommt automatisch auch der Event-Charakter hinzu“, sagt Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im Präsidium den Herren-Spielbetrieb verantwortet und in seiner Funktion als Mitglied des Stiftungsvorstands der BFV-Sozialstiftung weiß, „dass alle, die ein Relegationsspiel besuchen, auch aktiv für vom Schicksal getroffene Mitglieder der bayerischen Fußball-Familie einstehen. Für diese große Solidarität möchte ich mich auch jetzt ausdrücklich bedanken. Zusammen bewegen wir Großes!“ Bei allen Relegations- und Entscheidungsspielen zahlen die Zuschauerinnen und Zuschauer einen Euro Aufpreis. Dieser sogenannte Sozial-Euro fließt in die Stiftung, die damit bereits in fast 500 Fällen Menschen und Vereinen in prekären Notlagen unterstützt hat.

Die Übersicht:

•Verbandsebene

50 780 Zuschauer gesamt/769 im Schnitt, 66 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: SpVgg Ansbach – FC Memmingen (2477)

•Oberbayern

39 375 Zuschauer gesamt/505 im Schnitt, 78 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: SV Tattenhausen – DJK-SV Griesstätt (1032)

•Niederbayern

38 290 Zuschauer gesamt/870 im Schnitt, 44 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: FC Walkertshofen – TSV 1862 Abensberg (1492)

•Schwaben

21 961 Zuschauer gesamt/610 im Schnitt, 36 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: SG Münster/Holzheim – TSV Inchenhofen (1080)

•Oberpfalz

19 055 Zuschauer gesamt/515 im Schnitt, 37 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: SV Thenried – SV Hohenwarth (1259)

•Oberfranken

27 335 Zuschauer gesamt/547 im Schnitt, 50 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: SC Reichmannsdorf – 1. FC Falke Röbersdorf (1959)

•Mittelfranken

22 293 Zuschauer gesamt/429 im Schnitt, 52 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: FC Dechsendorf – TSV Geschwand (1142)

•Unterfranken

39 473 Zuschauer gesamt/681 im Schnitt, 58 Spiele

Spiel mit den meisten Zuschauern: BSC Aschaffenburg-Schweinheim – FSV Teutonia Obernau (1248)