Rettung Falke legt Finanzamt lahm

Julia Kuhbandner

Ein Jungvogel stürzt beim ersten Flugversuch ab. Mitarbeiter des Amtes beobachten dies, rufen Helfer und fiebern bei der Rettung mit.

 
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Max Helbling brachte den kleine Falke Foto: /J.K.

Wunsiedel - Zu einer spannenden Rettungsaktion ist es beim Finanzamt Wunsiedel gekommen. Es waren jedoch jedoch keine Menschen in Gefahr – sondern ein junger Turmfalke.

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In einem Nistkobel auf einem Sims des historischen Gebäudes hatte ein Turmfalkenpärchen sein Nest ge-baut. Mit der Balz ging es bereits im März los, als sich zwei Männchen um das Weibchen stritten – und das mit teilweise spektakulären Flugkämpfen, bei denen sie ineinander verhakt beinahe auf die Wiese stürzten.

Als die fünf jungen Vögel dieser Tage jedoch zu den ersten Flugversuchen aufbrachen, passierte ein Missgeschick: Einer stürzte in den Vorgarten des Finanzamtes und kam nicht mehr zurück ins Nest. Einige Finanzamtsmitarbeiter kontaktierten postwendend die Falknerei am Katharinenberg, die ihnen riet, den Vogel möglichst wieder zurück ins Nest zu setzen.

Feuerwehr mit der Drehleiter

Poststellenmitarbeiter Max Helbling fing währenddessen den jungen Falken ein, mit dicken Handschuhen und einem Karton mit Luftlöchern bewaffnet. Wenig später waren auch schon Wolfgang Bienfang und Marcel Grabowsky von der Freiwilligen Feuerwehr Wunsiedel mit der Drehleiter zur Stelle.

Nachdem der richtige Standort für das Drehleiterfahrzeug gefunden war, fuhr Max Helbling mit dem Falken im Karton nach oben zu dem Nistkobel und setzte den Falken behutsam wieder hinein.

Unter dem Applaus vieler Finanzamtsmitarbeiter, die mitgefiebert hatten, fuhr Helbling wieder nach unten. Seine Füße hatten noch nicht einmal den Boden berührt, da stürzte der junge Falke schon wieder im Gleitflug nach draußen. Also alles auf Anfang.

Schnell war der junge Vogel erneut gefangen, und Max Helbling stieg zu seiner zweiten Fahrt in den Transportkorb. Doch der Falke war hartnäckig und wollte, zurück im Kobel, die Handschuhe seines Retters nicht loslassen. Völlig erschöpft habe er danach neben seinen Geschwistern gelegen, so der besorgte Helbling, der noch einige Minuten im Korb in der Luft blieb, um sicherzugehen, dass der Jungfalke diesmal wirklich im sicheren Nest blieb. Was er dieses Mal auch tat.

Einige Minute später war auch bereits die Falken-Mutter zur Stelle, die schon ihre Runden geflogen und das Spektakel begutachtet hatte, um dem wieder vollzähligen Nachwuchs Futter zu bringen.