Ringer-Bayernliga Kastner siegt bei Comeback mit der letzten Wertung

Wolfgang Fleischer
Lieferte den spannendsten Kampf des Abends: Marcel Kastner, hier in der Pause mit Trainer Rudert. Foto: /Wolfgang Fleischer

Marcel Kastner ist für den ASV Hof zurück auf der Ringer-Matte. Beim 25:5-Auswärtssieg in Neumarkt triumphiert er. Ein anderer junger Hofer steht erstmals in der Bayernliga im Team.

 
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Hof/Neumarkt - Angesichts der Höhe des Erfolgs muss Fabian Rudert gleich auf die Euphoriebremse treten: Denn der ASV Hof hat am zweiten Kampftag der Ringer-Bayernliga einen beeindruckenden 25:5-Auswärtserfolg beim ASV Neumarkt gefeiert – was den Hofer Trainer dazu veranlasst hat, das Ergebnis richtig einzuordnen: „Wir haben einen Auswärtssieg errungen. Mehr nicht.“ Denn nun gilt es, sich auf den nächsten Kampftag zu fokussieren. Denn am Samstag tritt der ASV gegen den SV Johannis Nürnberg III an.

Mit Neumarkt haben die Hofer aber nicht nur die Klingen gekreuzt, sondern auch noch eine andere Gemeinsamkeit: Beide Vereine setzen auf den eigenen Nachwuchs. „Unsere Vereine gehen mit der gleichen Philosophie ans Werk. Wir setzen auf Ringer aus den eigenen Reihen und bauen auf eine konsequente Nachwuchsarbeit“, sagte der Hofer Vereinsvorsitzenden Wolfgang Fleischer nach dem Gespräch mit dem Neumarkter Vereinschef Jürgen Drabant.

In den einzelnen Kämpfen macht sich dies wie folgt bemerkbar:

57 Kilo (Freistil): Ivan Eberhardt (ASV Neumarkt) – Yakup Bozkurt (ASV Hof) 1:0. – In der ersten Runde tasteten sich zunächst beide Ringer ab. Bozkurt holte sich die 1:0-Führung, was der Neumarkter mit einem Beinangriff zu kontern wusste. So ging es mit einem 1:2-Rückstand in die Pause. In der zweiten Hälfte zog Eberhardt auf 4:1 davon. In der Folge gelang dem Hofer ein sauberer Angriff, gefolgt von einem wuchtigen Durchdreher (4:5). Im Schlussspurt holte sich Eberhardt eine Zweierwertung und brachte den 6:5-Punktesieg über die Zeit. 1:0

130 Kilo (Greco): Philip Herget – Lukas Fleischer 0:2. – Fleischer war von Beginn an tonangebend. Im Laufe der ersten Runde ahndete der Kampfleiter die passive Ringweise des Neumarkters. Zur Pause führte der Hof mit 2:0. Im zweiten Durchgang beherrschte Fleischer ebenfalls das Kampfgeschehen. Dem Hofer gelangen zwei Runterreißer, die ihm jeweils eine Zweierwertung einbrachten. 1:2

61 Kilo (Greco): Die Neumarkter konnten keinen Ringer stellen. 1:6

98 Kilo (Freistil): Fabian Thumshirn – Fabian Rudert 0:4. – Nach bereits 60 Sekunden klatschte der Kampfrichter mit der flachen Hand auf die Matte und signalisierte so den Schultersieg Ruderts. Zuvor gläntzte der Hofer mit einem blitzsauberen Angriff und einem konsequenten Nachsetzen in der Bodenlage. 1:10

66 Kilo (Freistil): Rositslav Leicht – Raphael Mölinger 4:0. – Der Hofer Trainer schenkte Mölinger das Vertrauen und bescherte ihm sein Bayernliga-Debüt. Mit Leicht hatte der Hofer einen unbequemen Gegner. Am Ende ging der Überlegenheitssieg des Neumarkters in Ordnung. „Raphael hat alles gegeben. Aber beim ersten Bayernliga-Kampf ist man erfahrungsgemäß sehr aufgeregt“, sagte Rudert. „Beim nächsten Einsatz wird er sicher ruhiger in den Kampf gehen.“ 5:10

86 Kilo (Greco): Michael Schmid – Maximilian Fleischer 0:2. – Fleischer war in diesem Greco-Kampf der aktivere Ringer. In der ersten Runde gelang dem Hofer eine sehenswerte Armklammer, die am Ende der Aktion zu einer Zweierwertung führte. Kampfleiter Klopf aus Untergriesbach verwarnte Schmid wegen Passivität, was dem ASVler einen weiteren Punkt bescherte. Auch in der zweiten Runde wehrte der Neumarkter die Aktionen des Hofers geschickt ab, setzte aber selbst keine Akzente. 5:12

71 Kilo (Greco) Wadim Hergert – Adlan Musaev 0:4. – Es entwickelte sich ein abwechlungsreicher Kampf, in dem der Neumarkter mit einer Zweierwertung in Führung ging. Musaev, der eher im Freistil beheimatet ist, ließ sich aber nicht beeindrucken und zeigte immer wieder, dass er auch im Greco gut zurechtkommt. Mit einem sehenswerten Wurf aus dem Stand brachte der ASVler seinen Gegner noch in der ersten Runde in die gefährliche Lage und feierte mit den Hofer Fans den Schultersieg. 5:16

80 Kilo (Freistil): Timo Seer – Marcel Kastner 0:1. – Den spannensten Kampf des Abends sahen die rund 50 Zuschauer in dieser Gewichtsklasse. Kastner, bekanntermaßen ein Greco-Spezialist, wurde von Seers Beinangriff in der ersten Minute überrascht und geriet mit 0:2 in Rückstand. Bei einer weiteren Attacke war der Hofer hellwach, wehrte ab und setzte einen fulminanten Schleuderer, der ihm vier Punkte einbrachte. Nach der Pause (3:4) holte sich der Neumarkter noch zwei Einserwertungen und ging damit in Führung. Kastner gab aber nicht auf und kämpfte aufopferungsvoll weiter. Der Hofer erhöhte den Druck derartig, dass Seer nicht mehr Stand halten konnte. Drei Sekunden vor Kampfende erhielt der ASVler noch eine Einserwertung und gewann den Kampf beim Stand von 5:5 aufgrund der höheren Wertung. 5:17

75 Kilo (Freistil) Robert Gerget – Manuel Albert 0:4. – Kurzen Prozess machte Albert im Kampf gegen Robert Gerget. Sofort nach dem Pfiff des Kampfleiters schaltete der Hofer auf Attacke. Albert brannte ein regelrechtes Griffeuerwerk ab und endete nach 41 Sekunden mit dem Schultersieg für Albert. 5:21

75 Kilo (Greco): Armin Prantl – Orlando Gutmann 0:4. – In einer erstklassigen Verfassung zeigte sich Gutmann. Der ASVler musste gegen den Neumarkter Trainer Prantl antreten. Hochkonzentriert und mit sehr viel Übersicht gelangen dem Hofer einige schöne Runterreißer. Die 9:0-Pausenführung deutete bereits auf den 16:0-Überlegenheitssieg hin, den Gutmann mit einer weiteren sehenswerten Aktion nach 4:41 Minuten klarmachte. 5:25

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