„Ruhe für den Kornberg“ Initiative ist „erschrocken“

Die Gegner des Bikeparks am Kornberg sehen sich auch durch die jüngsten Unwetter bestätigt. „Hochwasserschutz fängt in den Quellgebieten an.“

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Aluminium-Bauelemente für den Tunnel lagern am Kornberg auf der ehemaligen Kinder-Skipiste. Foto: /pr.

Schönwald/Rehau - Die Initiative „Ruhe für den Kornberg“ hat sich zu einer Begehung der Baustelle für den künftigen Bikepark getroffen. Ziel war die Baustelle des sogenannten Zauberteppichs, der fließbandähnlichen Liftanlage. Wie es in einer Mitteilung heißt, waren die Mitglieder erschrocken über dessen Ausmaße.

Nach der Werbung weiterlesen

Mittlerweile sei das Fundament in die ehemalige Kinderskipiste eingegraben, die ersten Paneele seien verlegt. Riesige Aluminium-Elemente, die einen Tunnel bilden sollen, lägen zum Einbau auf dem ehemaligen Kinderskihang bereit. „Der Tunnel wird etwa drei bis vier Meter hoch sein und nach Modellen in den Alpen abschnittsweise aus Aluminium- und Plexiglaselementen bestehen“, so die Mitteilung.

Naturzerstörung

Eine Zwergstrauchheide aus Schwarzbeer- und Kleinampferbeständen sei zum größten Teil bereits von den Baumaschinen zerstört. „Hier nimmt die Naturzerstörung ihren Anfang“, klagt der ehemalige Förster Hans Popp. Die Schwarzbeerbestände seien eine wichtige Futtergrundlage für das potenziell vorkommende Auerwild am Kornberg.

Die Initiative befürchtet nun, dass beim Bau des eigentlichen Bikeparks „mit der Natur ebenso rücksichtslos umgegangen wird“. Auf den beiden großen Skipisten hätten große Arnikabestände ihre Blütenpracht entfaltet. „Warum diese Bestände nicht in das von Landkreis Hof mitgetragenen Arnikaschutzprojekt integriert sind, ist nicht nachvollziehbar,“ meint Claus Preißner. Da komme der Verdacht auf, „dass man von Anfang an Konflikte wegen der Arnika vermeiden wollte“. Jedoch seien dringend Maßnahmen gegen die wuchernden Lupinen auf der Piste notwendig, die die Arnikabestände bedrohten.

Endlich konkret handeln

Die Initiative lehnt den Bikepark und die Verbauung mehrer Hektar Fläche vehement ab. Die Hochwasserkatastrophe zeige: „Wir müssen vom Politikerblabla endlich zu konkretem Umwelt- und Klimaschutzhandeln kommen.“ Der Hochwasserschutz fange in den Quellgebieten der Flüsse und Bäche an, auch im Fichtelgebirge. „Die über sechs Millionen Euro, die der Bikepark kosten solle, wären als Hilfe für Hochwasseropfer und für den Schutz vor kommenden Unwettern besser angelegt.“ red