Toter und Verletzte bei Raketenangriffen auf Tscherkassy
Neben Kiew hat auch die zentralukrainische Region Tscherkassy am Sonntag russische Raketenangriffe gemeldet. Infolge des Einschlags zweier Raketen seien nahe der Gebietshauptstadt ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Tscherkassy, Ihor Taburez, mit. In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos von einer offenbar beschädigten Eisenbahnbrücke über den Fluss Dnipro. Die ukrainische Eisenbahn kündigte die vorübergehende Einstellung von Regionalbahnen bei Tscherkassy an.
Ukraine will alle Städte zurückerobern
Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigte an, alle von Russland eingenommenen Städte zurückerobern zu wollen. Zu den teils schleppenden Waffenlieferungen aus dem Westen sagte er, die Waffen dürften "nicht länger auf Trainingsplätzen oder in Lagerhallen liegen". Allein am Samstag sei die Ukraine innerhalb eines halben Tages von 45 russischen Raketen getroffen worden sei. "Das bestätigt, dass die Sanktionspakete gegen Russland nicht genug sind." An diesem Montag soll Selenskyj per Video zum G7-Treffen zugeschaltet werden.
Nukleares Forschungszentrum in Charkiw unter Beschuss
Im Osten der Ukraine geriet erneut die nukleare Forschungseinrichtung "Neutronenquelle" in Charkiw unter Beschuss. Dabei seien Gebäude und Infrastruktur wie Lüftungskanäle beschädigt worden, teilte die Nuklearaufsichtsbehörde mit. Der Teil der Anlage, wo der Kernbrennstoff gelagert wird, wurde nicht erwähnt. Es sei keine erhöhte Strahlung festgestellt worden. Die Ukraine machte Russland verantwortlich.
Angeblich Zivilisten aus Chemiefabrik gebracht
Die zuletzt zum Luftschutzbunker umfunktionierte Chemiefabrik Azot in Sjewjerodonezk wird nach Angaben aus Moskau nun von prorussischen Einheiten der Luhansker Separatisten kontrolliert. Unklar war zunächst, wie viele Menschen dort Schutz gesucht haben. Die Separatisten behaupteten, 800 Zivilisten "evakuiert" zu haben. Wohin sie gebracht wurden, blieb offen.
Kämpfe dauern auch in anderen Landesteilen an
Selenskyj zufolge feuerte Russland am Samstag allein innerhalb einer Tageshälfte 45 Raketen aufs Nachbarland ab. Dabei soll es auch Opfer gegeben haben. Bei einem Angriff auf die westukrainische Stadt Sarny wurden nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und vier weitere verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Es seien eine Autowaschanlage und eine Werkstatt getroffen worden, teilte der zuständige Chef der Militärverwaltung der Nachrichtenagentur Unian zufolge mit. Er machte Russland dafür verantwortlich.
Russland will atomwaffenfähige Raketen in Belarus stationieren
Russland will in den nächsten Monaten Raketensysteme vom Typ Iskander in das Nachbarland Belarus verlegen. Das versprach Präsident Wladimir Putin dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko - sein enger Verbündeter.
Die Iskander-M könnten "sowohl ballistische Raketen als auch Marschflugkörper aufnehmen - sowohl in konventioneller als auch in nuklearer Ausführung", sagte Putin. Sie haben Medien zufolge eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern.