Schirnding Amt behält Quecksilber im Blick

Herbert Scharf

Der Schirndinger Gemeinderat stimmt dem Bau eines automatischen Probenehmers zu. Es ist ein Baustein, langfristig die Gewässerwerte zu verbessern.

 
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Quecksilber aus der 1985 stillgelegten ­ Chemischen Fabrik Marktredwitz belas­tet­ das Fichtelgebirge und das angrenzende Böhmen bis heute. Hochwasser löst Uferbereiche der Röslau und schwemmt das mit dem Schwermetall belastete Material flussabwärts. Foto: pr.

Noch immer beschäftigt das Erbe der Chemischen Fabrik Marktredwitz Menschen und Behörden in der Region. In der jüngsten Sitzung des Schirndinger Gemeinderats hatte das Wasserwirtschaftsamt Hof eine Bauvoranfrage zur Aufstellung eines automatischen Probenehmers am Pumpwerk in Schirnding eingereicht.

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Die Röslau wird im Rahmen der Maßnahme „Reduzierung des Quecksilbereintrags über die Gewässer Kössain und Röslau in die Eger und den Stausee Skalka bei Cheb“ überwacht. Das Schwermetall Quecksilber hefte sich in erster Linie an Partikel. Bei Hochwasser werde dann mehr belastetes Sediment weggespült – und das soll gemessen werden.

Verbesserung der Gewässerwerte

Auf der Grundlage der festgehaltenen Werte sollen dann Rückschlüsse auf künftige, wirkungsvolle Maßnahmen zur langfristigen Verbesserung der Gewässerwerte getroffen werden. Die Voranfrage wurde positiv beschieden.

Wie berichtet, überträgt die Marktgemeinde Schirnding dem BRK-Kreisverband Wunsiedel die Trägerschaft des Schirndinger Kindergartens „Fuchsbau“. Der Diakonieverein Schirnding hatte den Vertrag kurzfristig im April dieses Jahres gekündigt. Laut dem Kindergartengesetz sollen sich die Kommunen von Trägerschaften für Kindergärten möglichst fern halten, soweit sie in geeigneter Weise auch von gemeinnützigen Trägern geführt werden könnten, erläuterte die Bürgermeisterin Karin Fleischer bei der jüngsten Sitzung im Rathaus die Situation. Die Katholische und Evangelisch-Lutherische Pfarrgemeinde Schirnding hatten schriftlich erklärt, dass für sie eine Trägerschaft nicht möglich sei.

Deshalb habe man sich bei möglichen Trägern umgesehen, sagte die Bürgermeisterin. Zwei seien in die engere Wahl gekommen: Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk in Selb und der BRK-Kreisverband im Landkreis Wunsiedel. Bis zum 25. Mai wurden die beiden Bewerber gebeten, schriftlich ihre Vorstellungen von der Führung des Kindergartens einzureichen.

BRK übernimmt Fuchsbau

In der nichtöffentlichen Sitzung im Mai wurden die Bewerbungen beraten. Schließlich entschieden sich die Marktgemeinderäte für das BRK als künftigen Träger. Zur Vertragsunterzeichnung hieß Fleischer im Gemeinderat BRK-Vorsitzenden Karl Döhler, Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich und Manuel Wohlrab vom BRK willkommen. Mit der Unterschrift verpflichtete sich das BRK, die Trägerschaft für den „Fuchsbau“ in Schirnding ab September zu übernehmen.

Auf eine Frage aus dem Marktgemeinderat bekräftigte der Kreisgeschäftsführer, dass man die im Vertrag vereinbarten Öffnungszeiten übernehme. Trotzdem werde der Bedarf ermittelt und deshalb könne die Öffnung auch angepasst werden. „Die Trägerschaft für den Kindergarten“, bekräftigte Ulbrich, „soll ein Leuchtturmprojekt im Landkreis Wunsiedel werden.“ Bürgermeisterin Fleischer bedankte sich bei dem bisherigen Träger, dem Diakonieverein, für dessen Arbeit.

Anna Kupfer legt Mandat nieder

Keine Einwände hatten die Marktgemeinderäte auch gegen die Bauleitplanung der Nachbarstadt Waldsassen für die Änderung des Bebauungsplans „Gelände ehemalige Klinkerfabrik mit Hart-Areal“. Ziel der Änderung ist es, das Gebiet als Sondergebiet für Grünflächen, Freizeitnutzung und einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen.

Zustimmung gab es auch zur Niederlegung des Mandats von Anna Kupfer. Sie hatte mit einem Schreiben vom Juni darum gebeten. Anna Kupfer ist seit Mai 2008 Mitglied des Marktgemeinderats und vertritt seit Mai 2014 als zweite Bürgermeisterin die Kommune. Laut dem Wahlgesetz könne man ohne Angaben von Gründen das Amt niederlegen, erläuterte Karin Fleischer. Das geschehe zum 31. August. In den Marktgemeinderat werde Patrick Kastner nachrücken. Er wird in der Septembersitzung vereidigt.

Die Haushaltssatzung des Marktes wurde bereits im März beschlossen und zur rechtsaufsichtlichen Prüfung beim Landratsamt eingereicht. Von dort kam kein Widerspruch. Da keine Darlehensaufnahme vorgesehen sei, enthielt die Satzung auch keine genehmigungspflichtigen Teile. Allerdings, so die Bürgermeisterin, könnten nachträgliche Beanstandungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Baxi fährt nicht ins Nachbarland

Nach einer Anfrage aus Schirnding weist nun das Landratsamt auf den Betrieb des Baxis hin. Das verkehre auf der Buslinie 8232, die Schirnding mit Marktredwitz, Arzberg, Hohenberg und Selb verbinde. Das Baxi fahre aber nur, wenn ein konkreter Fahrtwunsch vorliege. Dieser müsse telefonisch in der Fahrtwunschzentrale angekündigt werden. Buchen müsse man spätestens eine Stunde vor Fahrtbeginn. Von dort werde dann auch die genaue Abfahrtszeit mitgeteilt. Die Fahrtkosten orientieren sich an dem Preis für Busfahrten.

Wegen der Haushaltssperre war die Fahrt des Baxis von Arzberg nach Waldsassen nicht verwirklicht worden. Eine Weiterführung in die Tschechische Republik sei nicht möglich.