Eng ist es am Samstagabend gewesen. Alle Plätze im neuen Gemeindezentrum in Schirnding waren besetzt. „Wir sind zur Gemeinschaft berufen“, stellte die evangelische Pfarrerin Marion Abendroth in ihrer Ansprache zur Einweihung fest.
Das Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde Schirnding ist eingeweiht. Zahlreiche Gäste feiern mit der Pfarrerin das Ereignis.
Eng ist es am Samstagabend gewesen. Alle Plätze im neuen Gemeindezentrum in Schirnding waren besetzt. „Wir sind zur Gemeinschaft berufen“, stellte die evangelische Pfarrerin Marion Abendroth in ihrer Ansprache zur Einweihung fest.
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Der Pfarrerin zufolge ist der Kirchenvorstand in der Umsetzung des neuen Gemeindezentrums fleißig gewesen. Die Worte der Schirndinger Pfarrerin bekräftigte auch Peter Bauer: „Mit Bedacht, Schritt für Schritt und im Gebet hat der Kirchenvorstand das Projekt durchgeführt.“ Er fährt fort: „Hier ist ein Raum, der ein bisschen neidisch macht.“ Damit meint der Dekan die schönen hellen Räume, in denen Friede, Austausch, Verständnis und Freude gepflegt werden können.
Kirchenvorsteher Christoph Möller erläuterte die Arbeiten, die in 500 ehrenamtlichen Stunden geleistet wurden. Einschließlich des Erwerbs habe das Projekt insgesamt 85 000 Euro gekostet. „Wir haben das gestemmt, und wir können stolz sein“, sagte Möller.
Das ehemalige Postamt sei geeignet für Empfänger der frohen Botschaft, meinte Michael Plötz, katholischer Diakon im Pfarrverbund Thiersheim und Schirnding. Wie ernst die ökumenische Gemeinschaft genommen werde, zeigte ein Geschenk: Die Kirchengemeinde Sankt Josef schenkt die Osterkerze 2023.
Eine Geschichte hatte Pfarrerin Abendroth bei der Eröffnung dabei: Sie berichtete von einem Erlebnis in der Transsibirischen Eisenbahn. Als sie mit Russlanddeutschen unterwegs gewesen sei, habe sie Menschen erlebt, deren Kirchen geschlossen waren. Denn ihr Glaube sei von staatlicher Seite verboten worden. Im Herzen konnte er aber lange bewahrt werden. Ein Gläubiger habe zu der Schirndinger Pfarrerin gesagt: „Irgendwann wussten wir nicht mehr, wie das geht, zu glauben.“
Abendroth sei ein großer Traditionsbruch bewusst, ebenso die unverbindlichen Beziehungen in Gemeinden. Doch „die Liebe und die Freude wollen wir nicht verlieren“, sagte Abendroth in Bezug auf die evangelische Gemeinde in Schirnding.
Ihre Wertschätzung gegenüber den Bürgern in Schirnding drückte die Geistliche mit dem Brief an die Korinther aus: Füße seien es, die den Friedhof besuchen. Hände, die Gesangbücher austeilen, Klavier spielen und Kollekte geben. Ohren, die aus Predigten Lebens- und Glaubenshilfe heraushören, und Musik, die schwingt. Augen, die auch Sorgen und Nöte wahrnehmen und Aufgaben, die zu erledigen sind. Münder sind es, die sprechen, erzählen und Wörter beibringen.