Auch Schützen, die an der Waffe ausgebildet seien, zum Beispiel Matthias Singer von der Polizeiinspektion Hof und sein Kollege Marco Huhn von der Verkehrspolizei Hof, hätten nicht unbedingt einen Vorteil. Neben vielen anderen prominenten Hofern nahmen am Schlappenschießen auch der frühere Hofer Oberbürgermeister Harald Fichtner und Kreishandwerksmeister Marco Kemnitzer teil.
Während im Schießhäuschen im Anschluss an das Schlappenschießen am Nachmittag das Bürgerschießen an die jahrhundertelange Verteidigung der Stadt durch ihre Bürger erinnerte, wurde zeitgleich rund um das Rathaus bei der Hussitenführung ein konkretes, einschneidendes Erlebnis aus der Geschichte zelebriert, nämlich der Überfall der Hussiten im Jahr 1430. 20 Hofer Gästeführer und Laiendarsteller machten aus der Führung ein spannendes Erlebnis.
Vor allem Adrian Roßner als Hauptmann der Hussiten stach durch viel Kampfeswut wie auch Humor hervor, indem er immer wieder zeitgenössische Späßchen in die Dialoge seiner historischen Figur einflocht. Seine langjährige Partnerin Edith Tschoepe war diesmal aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei – für sie sprang sehr kurzfristig Loni Reißer als „Bürgerin Elisabeth“ ein und bot dem Hauptmann der Angreifer mit ihrem Mut und ihrer Standhaftigkeit lautstark Paroli.
Adrian Roßner sagte auf Nachfrage, eines der Markenzeichen der Hussitenführung liege darin, dass man die einstudierten Dialoge oft auch durch improvisierte Streitereien ersetze, was authentischer wirke. Anders ausgedrückt: „Wenn man drauflos schimpft, sucht man ja auch nicht lang nach dem richtigen Wort.“ Dass bei aller Improvisation der rote Faden der Führung nicht verloren wurde, dafür sorgten Volker Reinstorf, der Chef der Truppe, und Jörg Behrendt als Moderator.