Schließung der stationären Pflege Kirchengemeinde distanziert sich von Diakonie

red
Die Schließung der Seniorenwohnanlage Münchberg erregt die Gemüter. Foto: Patrick Findeiß

Die evangelische Kirchengemeinde Münchberg meldet sich zu Wort. In einer Stellungnahme distanziert sie sich von der Entscheidung der Diakonie, die stationäre Pflege zum 30. Juni dichtzumachen.

 
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Münchberg - Die Evangelische Kirchengemeinde Münchberg distanziert sich von der Entscheidung der Diakonie Hochfranken, die stationäre Pflege in Münchberg zu schließen. Das teilt die Gemeinde am Freitagvormittag mit. „Die ehrenamtlichen Mitglieder sowie die Pfarrerinnen und Pfarrer des Münchberger Kirchenvorstands können nur ihre Enttäuschung und ihren Ärger über die Schließung der Pflegeabteilung der Seniorenwohnanlage Münchberg durch die Diakonie Hochfranken ausdrücken.“ Dies teilt der Pfarramtsführer Pfarrer Christian Höllerer aus der Sitzung mit. Die Kirchengemeinde Münchberg und der Verein für Gemeindediakonie Münchberg hätten nach der Übernahme der Seniorenwohnanlage durch die Diakonie Hochfranken zum 1. Januar 2020 keine Möglichkeit der Mitsprache gehabt und seien über die Entscheidung zur Schließung der Seniorenwohnanlage Münchberg vor vollendete Tatsachen gestellt worden. „Die Verantwortung für diese Entscheidung mit allen negativen Folgen für Bewohner, ihre Angehörigen, die Mitarbeitenden und die Eigentümergemeinschaft der Seniorenwohnanlage sowie für unsere ganze Stadt trägt allein die Diakonie Hochfranken“, schreibt die Gemeinde weiter. Trotz ablehnender Haltung des Kirchenvorstands gegen eine Übernahme der Seniorenwohnanlage durch die Diakonie Hochfranken sei es zum Zusammenschluss gekommen. „Obwohl die Diakonie Hochfranken durch die Geschäftsführung über die schwierige Lage unserer Seniorenwohnanlage im Bilde sein musste, blickte der Hofer Dekan Günter Saalfrank, Aufsichtsratsvorsitzender der Diakonie Hochfranken, am 27. Juli 2019 in einer Pressemitteilung optimistisch in die Zukunft: ‚Mich freut, dass diakonische Träger in der Region weiter zusammenwachsen und so für die Zukunft gut aufgestellt sind – um der Menschen willen, die der Begleitung, Betreuung und Pflege bedürfen.’“ Dieser optimistische Zukunftsblick habe sich für die Seniorenwohnanlage nach nicht einmal zwei Jahren als Fehleinschätzung herausgestellt und die Bedenken der Münchberger Kirchengemeinde „leider bestätigt“.

Die Gemeinde abschließend: „Die Evangelische Kirchengemeinde Münchberg und der Verein für Gemeindediakonie Münchberg denken an alle Senioren, die aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden und sich nun an ein neues Zuhause gewöhnen müssen und es schwer haben, neue Kontakte zu knüpfen. Sie denken auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die nun große Veränderungen zukommen.“

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