Was ihm dabei fehlte? „Ich wollte selbst wieder spielen“, betonte er. Den „Ausbruch“ aus der Lehrtätigkeit ermöglichte ihm ein ehemaliger Schüler, Nico Jilka, der einen Regisseur für ein Stück suchte. „Nico hat mich weggelotst und auch die Verbindung zu Jan Burdinski vom Fränkischen Theatersommer geknüpft“, erläuterte Wolfgang Krebs dazu. Und auch Nico Jilka ist dem Wahl-Thurnauer dankbar: „Wolfgang hat mich mein ganzes künstlerisches Leben begleitet und mich und andere in ihrer künstlerischen Arbeit sehr geprägt!“
Warmherziger Mensch
Ein weiterer ehemaliger Schüler hatte ebenfalls höchstes Lob übrig: „Wir alle kennen Wolfgang als warmherzigen Menschen, aber als Lehrer war er ein harter Hund“, gab Janos Kapitany preis. Dies war aber auch richtig, denn nur dadurch habe er den Biss und das Durchhaltevermögen bekommen, das man in der Branche braucht.
Wolfgang Krebs gründete kurz danach das Tukan-Theater, mit dem er jahrelang durch ganz Bayern tourte. Irgendwann wollte er aber sesshaft werden, nicht mehr nur aus dem Koffer leben.
Am 30. November 2012 war es schließlich so weit. Im Solo-Stück „Novecento – die Legende vom Ozeanpianisten“ von Alessandro Baricco brillierte der gebürtige Frankfurter, verzückte die Zuschauer in rund 20 folgenden Aufführungen und erzählte dabei die rührende Geschichte eines Findelkinds, das zeit seines Lebens nie das Schiff, auf dem es gefunden wurde, verlässt.
Zwiespältige Gefühle
Nicht alle Stücke kamen bei allen an, verriet er während des Dia-Vortrags, zeigte dabei ein Foto aus „Allein in der Sauna“ von Frank Pinkus, das ihn leicht bekleidet zeigt: „Einige sind dann nach der Pause weggeblieben“, gab er zu. Für Furore und zwiespältige Gefühle sorgte auch „Sex, aber mit Vergnügen“ von Dario Fo.