Schnelles Internet in der Kösseinestadt Waldershof will Glasfaserausbau

Richard Ryba
Die Stadt Waldershof bereitet sich auf einen Glasfaserausbau vor. Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt

Ein Beratungsbüro soll der Stadt dabei helfen, die weißen und grauen Flecken beim schnellen Internet zu beseitigen. Mehrere hundert Haushalte könnten davon profitieren.

 
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Ein erster Schritt zum Glasfaserausbau in den mit schnellem Internet unterversorgten „weißen und grauen Flecken“ in Waldershof ist getan: Einstimmig hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Firma IK-T GmbH aus Regensburg mit der Durchführung des Gigabit-Förderverfahrens des Bundes zu beauftragen. Ziel ist es, den Breitbandausbau in das entsprechende Förderprogramm des Bundes zu bringen, das im Jahr 2023 beginnt. Das Programm sieht nach Informationen der Stadtverwaltung einen Fördersatz von 50 Prozent vor, der durch Landesmittel auf 90 Prozent angehoben werden soll.

Hohe Förderung

Die Firma IK-T GmbH soll zum Angebotspreis von brutto 26 894 Euro – der komplett gefördert wird – den Förderantrag von der Projektvorbereitung über die Markterkundung bis zum Teilnahmewettbewerb begleiten. Im Rahmen des neuen Förderprogramms werden laut Verwaltung auch Anschlüsse gefördert, die bereits eine Versorgung über 100 mbit/s verfügen. Bezuschusst wird der Ausbau eines Glasfasernetzes bis zum Hausanschluss. „Von dem Ausbau nach dem neuen Bundesförderprogramm können mehrere hundert Haushalte in Waldershof profitieren“, sagte zweiter Bürgermeister Mario Rabenbauer (CSU), der die Sitzung leitete. Der Breitbandausbau sei unerlässlich, sagte CSU/Wählerbund-Sprecher Maximilian Kastner. „Das ist die Zukunft.“ Dem schlossen sich Winfried Neubauer (Freie Wähler) und Jürgen Ranft (SPD) an.

Masterplan für die Infrastruktur

Gleiches galt für den nächsten Tagesordnungspunkt: Einstimmig beauftragte das Gremium wiederum die Firma IK-T mit dem Erstellen eines Grundkonzepts sowie eines Masterplans für die Glasfaser-Infrastruktur zum Angebotspreis von 14 080 Euro. Mit dem Masterplan soll gewährleistet werden, dass bei laufenden Tiefbauarbeiten wie Straßen-, Wasser- und Kanalarbeiten die richtige Leerrohrinfrastruktur mit Hausanschlüssen geplant und mitverlegt wird. Damit soll verhindert werden, dass sanierte Straßenzüge für das Verlegen von Glasfaser später nochmals geöffnet werden müssen.

Bedenken wegen Kooperation

Nach längerer Diskussion hat der Waldershofer Stadtrat einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Tirschenreuth für das Erstellen eines integrierten Klimaschutzkonzepts und eines Klimaschutzmanagements zugestimmt. Die SPD-Fraktion sah die Zusammenarbeit kritisch: „Wir haben Bedenken, dass wir in Waldershof dadurch immens eingeschränkt werden“, sagte Jürgen Ranft. Man sollte sich seine Eigenständigkeit erhalten. Zweiter Bürgermeister Mario Rabenbauer und Geschäftsstellenleiter Stefan Falter betonten, dass mit dem Landkreis-Konzept nur ein grober Rahmen vorgegeben werde, der eigenständige Maßnahmen in Waldershof nicht beeinträchtige. Mit vereinten argumentativen Kräften aus dem Gremium gelang es schließlich, die Bedenken der SPD auszuräumen.

Ehrenamtsbeauftragter gesucht

Der Landkreis Tirschenreuth will das Ehrenamt stärken. Er hat die Kommunen gebeten, die Bestellung eines Ehrenamtsbeauftragten zu prüfen. Zweiter Bürgermeister Mario Rabenbauer erklärte sich bereit, für Waldershof diese Aufgabe zu übernehmen. In der Sitzung regte Oskar Kastner (Freie Wähler) an, doch jemanden außerhalb des Gremiums hierfür zu suchen. „Das können wir gerne so machen“, sagte Rabenbauer. Vereinbart wurde, in dieser Sache Vereine per E-Mail anzuschreiben. In der Sitzung am 19. Mai soll dann ein Ehrenamtsbeauftragter bestellt werden. ryb-

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