Schüleraustausch Frankreich zu Gast in Selb

red
Erlebten gemeinsam schöne, von Freundschaft geprägte Tage in Selb: die Schülerinnen und Schüler des WGG und ihre Gäste aus Angers. Foto: pr

Die Schüler des WGG empfingen ihre Partnerklasse aus dem französischen Angers. Ein spannendes Programm prägte die Austauschwoche. Doch warum musste die Wasserwacht eine Suchaktion starten?

 
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Im November hatten 21 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen acht bis zehn des Walter-Gropius-Gymnasiums (WGG) eine Woche Schüleraustausch in Angers verbracht. Nun kam die französische Austauschgruppe nach Selb, wo, wie die Selber Schule mitteilt, eine wunderbare Freundschaft fortgesetzt werden konnte.

Anfang des Monats war es soweit: Die französischen Austauschschülerinnen und -schüler trafen mit ihren Begleitlehrkräften Nick Jansing und Laetizia Oudin zum Gegenbesuch ein. Ihre Selber Gastgeber empfingen sie begeistert mit einem Willkommensplakat und Brezen. „Ich wünsche euch unvergessliche Begegnungen“, begrüßte Oberstudiendirektorin Tabea-Stephanie Amtmann die französische Gruppe am darauffolgenden Tag am WGG.

Schüler erklären Schularten

Damit sich die französischen Gäste im bayerischen Schulsystem besser zurechtfinden, hatten Melina, Janina und Artöm aus den Klassen 9 a und 9 b eine kurze Einführung in die unterschiedlichen Schularten vorbereitet; sie erläuterten die Bildungseinrichtungen Grund-, Mittel- und Realschule, Gymnasium sowie FOS und gingen sogar auf Unterschiede zwischen G 8 und G 9 ein. In Kleingruppen machten die Gäste dann die Führungen durchs Schulhaus.

An zwei Tagen hospitierten „die Franzosen“ im Unterricht am WGG, diskutierten in Deutsch etwa bei der Vorbereitung auf die Debatte, ob Schuluniformen eingeführt werden sollten, beteiligten sich aktiv im Französischunterricht und fanden Physik „ganz schön schwer“. Selb besser kennenlernen – unter diesem Motto stand der Freitagnachmittag mit einer Stadtrallye, die in deutsch-französischen Gruppen zu bearbeiten war.

Wasserwacht startet Suchaktion

Noch war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass auf die Selber Wasserwacht eine größere Rettungsaktion wartete. Doch keine Sorge, kein Schüler war in den Grafenmühlweiher gefallen, sondern die Brille eines jungen Franzosen. Alle noch so kreativen Anstrengungen, die Sehhilfe selbst aus dem trüben Wasser zu fischen, scheiterten jedoch. Kein Stock, kein Rechen, kein Kescher war lang genug, um die Brille wieder an die Oberfläche zu befördern. Langsam machte sich Resignation breit, bis klar wurde: „Das schaffen wir nicht alleine.“ Da erwies sich die Selber Wasserwacht als wahrer Freund und Helfer. Nach etwa 40 Minuten hatten zwei herbeigeeilte Wassertaucher mit Hilfe einer starken Tauchlampe die Brille im 1,70 Meter tiefen Wasser geborgen. Der deutsch-französische Jubel war riesengroß.

Am Montag wartete ein abwechslungsreicher Tag auf die jungen Besucher aus Angers: Vormittags besichtigte die Gruppe den Ort Mödlareuth, auch bekannt als „Little Berlin“. „Mir war nicht klar, dass die Mauer nicht nur Berlin trennte, sondern sogar durch kleinste Ortschaften verlief“, so der Kommentar eines Franzosen. Für den Nachmittag hatte sich die Kunstlehrerin Susanne Becher ein tolles Programm überlegt: Gemeinsam sollten die corres (Freunde) an zwei Puzzle-Steinen arbeiten und sie so designen, dass sie zusammen ein kleines, symbolisches Kunstwerk ergaben.

Museumsbesuch in Nürnberg

Bei Traumwetter ging es am Tag darauf nach Nürnberg, wo eine Stadtführung und ein Besuch im Germanischen Nationalmuseum unter anderem auf dem Programm standen. Auch der letzte Tag war dem Motto „Grenzenlos Freundschaften vertiefen“ gewidmet. Zunächst ging es mit dem Zug nach Eger, wo Studiendirektorin Christine Wlasak-Feik einen Orientierungslauf zum Erkunden der Burg konzipiert hatte.

Im „schönsten Saal von Selb“ wurde die Gruppe schließlich von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch im Rathaus begrüßt. In seiner Rede betonte das Stadtoberhaupt die Bedeutung von Austauschprogrammen und Freundschaften, besonders vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. Es sei wichtig, „den anderen in seinem Umfeld kennen und verstehen zu lernen“.

Ein zweisprachiger Abschiedsabend

Am Abschiedsabend war das Atrium in die französischen Farben Blau-Weiß-Rot getaucht. Ein dreiköpfiges deutsch-französisches Moderatorenteam führte durch die Soirée und begrüßte alle Gäste, allen voran Studiendirektor Matthias Grimm, der in seiner Rede auf die Bedeutung des Sprachenlernens hinwies. Im Tandem präsentierten die Austauschpartner anschließend auf der Bühne ihr Wochenende mit den schönsten Momenten. Dabei stellte der französische Gast seinen Part auf Deutsch vor und der Gastgeber lieferte die Erklärungen auf Französisch.

Leberkäse oder doch lieber Quiche? – So lautete die Frage am Buffet, das die Eltern ausgerichtet und mit deutschen und französischen Köstlichkeiten bestückt hatten.

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