Schülertexte KlasseKids! Unterwegs im einstigen Grenzland

Die Nailaer Grundschüler vor einem Wachturm und Stacheldraht im Grenzmuseum Mödlareuth. Foto: Evangelische Grundschule Naila

Die Viertklässler der Evangelischen Grundschule Naila besuchen Mödlareuth. Sie erfahren, mit welch bedrückendem Gefühl die Menschen in der DDR leben mussten.

 
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Mödlareuth/Naila - Für einen Tag durfte die vierte Klasse der Evangelischen Grundschule Naila ihr Klassenzimmer und den täglichen Unterricht hinter sich lassen, um auf Entdeckungstour durch das Deutsch-Deutsche Grenzmuseum in Mödlareuth zu gehen. Im Unterricht hatten die Schüler bereits viel über den Mauerbau, die Grenze, den Mauerfall und die Wiedervereinigung erfahren. Doch den Kindern war klar, dass es etwas ganz anderes ist, an originalen Schauplätzen und mit Originalgegenständen Geschichte zu erleben.

Einige Aussagen der Schüler

"Es ist wichtig, nach Mödlareuth zu kommen, damit man sieht, wie sich die Menschen damals in der DDR gefühlt haben."

"Ich finde es wichtig, dass Kinder über die Grenze Bescheid wissen und sich gegenseitig erklären können, was dort ist."

"Ich finde es wichtig, Mödlareuth anzuschauen, weil Kinder wissen müssen, wie schlimm es während der Trennung Deutschlands war. Ich fand es toll, dass alles genau erzählt wurde und dass man Fahrzeuge aus der DDR sehen konnte. Kinder sollten die Mauer und die Sicherungen der DDR sehen"

"Es ist schlimm, wenn man nichts von damals weiß. Dann wird man nie verstehen, wie schlimm ein Krieg ist. Man wird nie verstehen, wie man sich fühlt und ich finde, dass man darüber Bescheid wissen sollte, bevor es noch jemand falsch macht. Geht nach Mödlareuth! Macht es nicht für jetzt, sondern für die Zukunft!"

"Ich finde es wichtig, Mödlareuth zu besichtigen, weil man dort viel mehr als im Unterricht erfährt."

Zuerst durften die Viertklässler in der Fahrzeughalle alte Trabbis, Hubschrauber, Polizeiautos und Militärfahrzeuge betrachten. Das wollte sich natürlich keiner entgehen lassen. Museumspädagogin Susan Burger, die die Kinder durch das Museum leitete, erzählte detailliert Geschichten über das Leben im geteilten Deutschland. Anschaulich schilderte sie das damalige Leben an der Grenze und in der DDR. Die Schüler beeindruckte sehr, dass die DDR-Bürger viele Dinge nicht kaufen konnten und erst auf Westpakete warten mussten, um besondere Süßigkeiten zu erhalten.

Nach dem Vortrag sahen die Schüler einen Film über den Alltag an der Grenze. Bestürzt stellten die Kinder fest, "was man sich in der DDR alles ausgedacht hat, um das Flüchten zu verhindern". Das Highlight war das Freigelände mit dem Beobachtungsturm, der Hundelaufanlage, der Mauer, dem Zaun und dem Beobachtungsbunker. Die Viertklässler konnten hier erkennen, welch bedrückendes Gefühl hochkommt, wenn man vor der großen, weiß-grauen Sichtschutzmauer steht.

Am Ende waren sich alle Schüler einig: Es ist wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Mit vielen Eindrücken im Gepäck machte sich die Klasse wieder auf den Heimweg.

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