Zu viele Schulabbrecher Adelt will Piazolo in Hof sehen

red

Der SPD-Abgeordnete will, dass sich der Kultusminister den Hofer Schulfamilien vor Ort stellt: Bisher ignoriere „der Professor“ die Probleme hier.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kommt er? Kultusminister Michael Piazolo ist nun erneut öffentlich nach Hof eingeladen worden. Foto: dpa/Peter Kneffel

Klaus Adelt hat Kultusminister Michael Piazolo aufgefordert, nach Hof zu kommen. „Nirgends sonst in Bayern verlassen so viele Jugendliche ohne Abschluss die Schule, es herrscht akuter Lehrermangel, statt Vertiefungsmodule werden mit den dafür vorgesehen Stunden Löcher gestopft, um den Regelbetrieb aufrecht zu erhalten, statt gebundener Ganztagsschule gibt es Notbetreuung“, schreibt Adelt in einer Mitteilung. Der SPD-Landtagsabgeordnete greift deshalb Minister Piazolo scharf an: „Statt sich der besonderen Herausforderung zu stellen, die in Hof unzweifelhaft vorliegt, ignoriert Kultusminister Piazolo diese und verweist lieber auf geschönte Zahlen und unglaubwürdige Statistiken.“

Nach der Werbung weiterlesen

Der Hofer Abgeordnete fordert Piazolo deshalb zum wiederholten Male auf, nach Hof zu kommen und sich der Diskussion mit der Schulfamilie zu stellen, anstatt sich hinter seiner Ministerialbürokratie zu verstecken. „Seit seinem Amtsantritt war Kultusminister Michael Piazolo kein einziges Mal in Hof. Damit ist er nach meinem Kenntnisstand der einzige Minister, der in Funktion seines Amtes noch nie in Hof war.“

Aus Adelts Sicht spreche das für sich: „Der Professor schwebt lieber eher über den Dingen als sich mit den wirklichen Problemen vor Ort zu beschäftigen. Bayernweit verlassen jährlich mehr als 6000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss, und das seit Jahren. Eine Prämie von 3000 Euro für den Schulstandort Hof sind Augenwischerei und keine Lösung des Problems. Was es braucht, ist ein Masterplan!“ Adelt knüpft damit an an eine Diskussion, die gerade intensiv geführt wird an den Schulen und in den Behörden: Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung ist Hof mit großem Abstand deutschlandweites Schlusslicht bei Schulabgängern, die keinen Schulabschluss in der Tasche haben. Laut Studie betraf das im Jahr 2020 ganze 27,7 Prozent der Mittelschüler.