Wer Klaus Wulf kennt, der weiß, dass er eigentlich nie laut wird: Dafür hat der Unternehmensbereichsleiter für Schulen, Soziales und Co. schon zu viel gesehen in seinem Berufsleben. Am Montagabend im Hofer Stadtrat aber hatte er hohen Blutdruck: Da widersprach er in deutlichen Worten dem bayerischen Kultusminister Piazolo. Jener hatte, wie berichtet, auf ein Schreiben der FAB/Freie-Fraktion geantwortet, dass es Hof auch nicht anders gehe als anderen Städten im Land. Und Franken-Stadtrat Klaus Zeitler hakte nach im Stadtrat, ob Klaus Wulf dem Minister da zustimme angesichts der extrem hohen Quote von Schulabgängern ohne Abschluss. Das tat Wulf nicht, stattdessen redete er sich in Rage: „Die Stadt ist Schulaufwandsträger, wir sind nicht zuständig für die Bildungspolitik des Landes Bayern.“ Vertreter der Grund- und Mittelschulen in Hof berichteten ihm, dass einiges im Argen liege: „An Schulen mit Migrationsanteil über 80 Prozent ist es sehr schwierig, noch einen ordentlichen Unterricht zu machen.“ Und da nehme er explizit die Lehrer und Schulleitungen in Schutz – und versprach, dass sich die Stadt einbringe, wo sie könne. So ist, wie berichtet, ein Runder Tisch zum Thema geplant. Unterm Strich aber gelte: „Zuständig für die Bildungspolitik ist das Land.“