Schwarzenbach an der Saale Stadtrat beharrt auf Kreisverkehr

Helmut Engel
Die Kreuzung B 289 – Industriestraße bleibt ein Streitpunkt: Die Stadt will einen Kreisverkehr, das staatliche Bauamt eine Ampel Foto: Gödde

Weiterhin unvereinbar sind die Positionen von Schwarzenbach an der Saale und dem staatlichen Bauamt: Mehr Sicherheit ja – aber wie?

 
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Einmal mehr musste sich der Stadtrat mit der Verbesserung der Verkehrssicherheit an der Kreuzung der B 289 und der Industriestraße befassen. Zum wiederholten Male hat es das Staatliche Bauamt Bayreuth abgelehnt, die Kreuzung mit einem Kreisverkehr verkehrssicherer zu machen, wie es die Stadt Schwarzenbach immer wieder gefordert hat. Stattdessen beharrt man beim Bauamt auf einer Ampelanlage. Damit überhaupt etwas geschehen kann, bedarf es einer Einigung zwischen der Stadt und dem Bauamt in Form einer Kreuzungsvereinbarung.

Bereits im Februar hatte der Stadtrat erneut entschieden, dass man auf einem Kreisverkehr besteht. Dies war am 18. Februar dem Bauamt mitgeteilt worden. Gar nicht zufriedenstellend war dann die Antwort, die nur wenige Tage später einging. Das Bauamt pocht auf die Aufrechterhaltung seiner früheren Argumentation, dass die Vorteile einer „signalisierten Kreuzungsanlage“ überwögen „und mithin diese als Vorzugsvariante angesehen wird“. Diese sei mit einem geringen planerischen und baulichen Aufwand zu erreichen und damit zeitsparend und wirtschaftlich. Durch eine verkehrsabhängige Schaltung könne die Durchgängigkeit des Verkehrs auf der B 289 aufrechterhalten werden, und die Fußgänger könnten die Bundesstraße sicher überqueren. „Die Vorteile des Kreisverkehrs – bei einer erheblich höheren Investition – wie vom Stadtrat argumentiert, sieht das Staatliche Bauamt nicht“, wurde aus Bayreuth mitgeteilt.

Diese Mitteilung hat im Stadtrat abermals zu einer langen Diskussion geführt. Günter Konopka (ÜWG-FW) hat den Eindruck, dass im Bauamt „ausgewürfelt“ wird, und dann werde „einmal so und einmal so entschieden“. Dominic Münchberger (CSU) bekennt, dass er kein Verkehrsexperte sei, sieht aber in der kostengünstigen Variante einen Vorteil: „Wenn man sie dann nachts ausschalten kann, spart man nochmals Strom.“ Für Michael Stumpf (SPD muss endlich mal etwas geschehen: „Wir haben schon mehrfach entschieden, was immer wieder abgelehnt wurde.“ Maximilian Brünnig (SPD) wollte wissen, ob bei einem Kreisverkehr Grundstückskäufe notwendig wären. Dies bejahte Holger Reihl vom Bauamt; allerdings könnte der Kreisverkehr auch etwas verlegt werden, dann könnte er fast ausschließlich auf öffentlichem Grund errichtet werden. Martina Presch (CSU) fragte, ob es überhaupt eine Chance auf einen Kreisverkehr gebe: „Nicht dass wir zum dritten Mal gegen eine Wand laufen.“ Bürgermeister Hans-Peter Baumann, der coronaerkrankt von zu Hause über Video zugeschaltet war, erklärte, dass man dann gegebenenfalls die Oberbehörde mit ins Boot holen sollte. Für Stefan Sachs (CSU) ist die Ampel an dieser Stelle ein Verkehrshindernis für den Lastverkehr. Sachs, selbst Lkw-Fahrer, erklärt, dass bei einem Halt am Berg die Lastwagen nur schwer wieder ins Rollen kommen, „das verbraucht Energie ohne Ende“. Auch Rüdiger Lang (CSU) sieht einen erhöhten Energieaufwand beim Lastverkehr: „Hier hat sich ja einiges seit dem letzten Schreiben getan, Strom und Diesel sind wesentlich teurer geworden.“ Lang beklagt, dass man das gewählte Gremium außer Kraft setzen wolle. Günter Konopka forderte schließlich eine Unterschriftensammlung, die der Oberbehörde übergeben werden sollte.

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, dass mit dem Staatlichen Bauamt eine Kreuzungsvereinbarung mit einer Lichtzeichenanlage vereinbart werden sollte, wurde mit fünf zu 14 Stimmen abgelehnt. Jetzt geht es in die nächste Runde.

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