Das Bundesamt für Straßen hatte nach dem Vorfall eine Stahlkonstruktion anstelle der defekten Zwischendecke einbauen lassen. Damit kann der darüberliegende Abluftkanal wieder funktionieren, durch den im Brandfall Rauch aus dem Fahrbahnraum abgeführt wird.
Wozu dient die zweite Tunnelröhre?
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Blick in den Gotthard-Straßentunnel mit seinen beiden Fahrbahnen. Foto: Imago/localpic
Auf der Ausweichroute über den Gotthard-Pass bilden sich lange Staus, wenn der Tunnel nicht passierbar ist. Foto: Imago/Manuel Geisser Der Tunnel mit je einer Spur Richtung Norden und Süden war 1980 eröffnet worden und führt quer durch das Gotthard-Massiv. Ein- und Ausfahrt liegen auf gut 1000 Metern über Meer. Jetzt das Bauwerk vor der Komplettsanierung, die zwei bis Jahre dauern dürfte. Um den Verkehr trotzdem durchleiten zu können, wird die zweite Röhre gebaut. Durch sie soll der Verkehr ab 2029 geführt werden.
Wenn die erste Röhre saniert ist, sollen ab 2032 beide gleichzeitig genutzt werden, je eine Richtung Norden und eine Richtung Süden. Die Kapazität wird aber nicht ausgebaut. Es soll bei je einer Fahrspur pro Richtung bleiben.
Täglich sind dort in beiden Richtungen zusammen rund 17 000 Fahrzeuge unterwegs. Der Tunnel ist eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen durch die Schweizer Alpen, auch auf dem Weg von Deutschland nach Italien. Er verbindet die Zentralschweiz mit dem an Italien grenzenden Kanton Tessin.
Gotthard-Eisenbahntunnel bis Anfang 2024 gesperrt
Der Gotthard-Basistunnel ist wahrscheinlich bis Anfang 2024 gesperrt. Foto: Keystone/Urs Flueeler/dpa
Personenzüge werden umgeleitet und fahren über mehrere Kehrtunnels bis auf gut 1000 Meter Höhe, ehe sie 15 Kilometer durch den alten Gotthard-Eisenbahntunnel ins Tessin fahren. Foto: Imago/Keystone/Urs Flueeler
Das verlängert die Fahrt um etwa eine bis zwei Stunden. Foto: Imago/Keystone/Urs Flueeler Auch der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel von Erstfeld nach Bodio ist nach der Entgleisung eines Güterzugs am 10. August für den Personenverkehr zurzeit gesperrt. Dort sollen die Reparaturen nach Angaben der Schweizer Bahnen (SBB) mehrere Monate dauern. Laut ADAC soll die Sperrung bis Anfang 2024 andauern.
Personenzüge werden seitdem umgeleitet und fahren über mehrere Kehrtunnels bis auf gut 1000 Meter Höhe, ehe sie 15 Kilometer durch den alten Gotthard-Eisenbahntunnel ins Tessin fahren. Das verlängert die Fahrt um etwa eine bis zwei Stunden.
Info: Gotthard-Tunnel
Länge
Der Gotthard-Straßentunnel (italienisch „Galleria stradale del San Gottardo“) ist mit 16 942 Metern Länge der viertlängste Straßentunnel der Welt und der längste Straßentunnel in den Alpen.
Verbindung
Der Tunnel ist Teil der Schweizer Nationalstrasse A2 von Basel nach Chiasso. Die Autostraße verbindet Göschenen im Kanton Uri mit Airolo im Kanton Tessin.
Höhe
Das Nordportal bei Göschenen liegt auf 1080,27 Meter, das Südportal bei Airolo auf 1145,57 Meter.
Bau
Der Tunnel wurde von 1970 bis 1980 erbaut und am 5. September 1980 eröffnet. Der Gotthard-Straßentunnel ist der wichtigste Schweizer Korridor für Autos durch die Alpen .