Selb 2023 Noch viel Arbeit an Freundschaftswochen

Der Rosenthal-Park wird im Zuge der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen umgestaltet. Im Herbst sollen die Arbeiten an Vegetation, Teilräumen und Wegen abgeschlossen sein. Foto: Florian Miedl

Die Selb 2023 gGmbH stellt ihre Pläne im Stadtrat vor. Noch gibt es viele Lücken in der Liste der Veranstaltungen. Kritik kommt von CSU und SPD. Doch noch ist einknappes Jahr Zeit.

 
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Nicht den leichtesten Stand hatten Dr. Elisabeth Leurs und Pablo Schindelmann im Selber Stadtrat. Am Mittwochabend stellten die beiden Geschäftsführer der Selb 2023 gGmbH das Programm für die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen im nächsten Jahr vor. Die sollen Mitte Mai, in einem knappen Jahr also, eröffnet werden. Angesichts des nahen Termins und der mittlerweile fünf Jahre seit der Gründung der ausrichtenden Gesellschaft erschien nicht wenigen Stadträten das Programm sehr überschaubar.

„Es gibt eine Reihe interessanter Überschriften, aber wenig Konkretes außer Meiler-, Wiesen- und Bürgerfest“, fasste Wolfgang Kreil (CSU) seine Eindrücke zusammen. Ähnlich äußerte sich Walter Wejmelka (SPD). Ernüchterung habe sich beim Durchlesen der Liste breitgemacht: „Vieles vage, manches konkret. Die meisten Punkte betreffen die ganz normalen Selber Feste.“

Elf Mottowochen geplant

Nach dem Eröffnungswochenende steht jede Woche der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen unter einem anderem Motto: von „Licht“, „Sport“, „Natur“ und „Wasser“ über „Europa“, „Sprache & Geschichte“, „Kultur“ und „Nachhaltigkeit“ bis zu „Musik“, „Kulinarik“ und „Kunst & Design“. Für die Eröffnung, die in Selb und Asch gemeinsam stattfinden soll, werden Pendelbusse eingesetzt. „Viele Veranstaltungen sind noch in Planung“, sagte Elisabeth Leurs und nannte als Beispiele „Der Grafenmühlweiher leuchtet“ und ein Sportevent im Rosenthal-Park. Während der „Europa“-Woche seien etwa die Europatage der Musik in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Musikrat geplant. Die Bamberger Symphoniker kommen am 21. Juli. Tags darauf soll ein Open-Air auf dem Goldberg mit zwei bayerischen und zwei tschechischen Künstlern über die Bühne gehen. „Das wird ein Highlight der Freundschaftswochen“, sagte Schindelmann. Während der Meilerwoche sind unter anderem Wandertheater und Radtouren angedacht, eine Sterntour zum Wiesenfest, Aktionen am Bahnhofsumfeld, Konzerte im Rosenthal-Theater.

Kaum konkrete Termine

Tatsächlich weist die Liste, wie von Kreil und Wejmelka moniert, noch viele Lücken auf. Manche Einträge sind mit einem „evtl“ markiert. Und in der Selber Nachbarstadt Asch ist noch so gut wie gar nichts in Planung. „Das können wir nicht diktieren“, sagte Schindelmann. Die tschechischen Partner müssten selbst buchen und planen. „Wir können nur immer wieder freundschaftlich anschieben.“ Zwar liefen die Gespräche mit der Stadt Asch intensiv, nur seien eben kaum Termine konkret festgemacht. Wie berichtet, hängt dort vieles noch an der unklaren Finanzierung. „Wir wollen bestehende Veranstaltungen nicht kannibalisieren“, erklärte Pablo Schindelmann die Tatsache, dass sich in den Planungen vieles um die bekannten Selber Feste dreht.

Dass auch die beiden Selber Partnerstädte Pardubice (Tschechien) und Beaucouzé (Frankreich) in die Planungen einbezogen sind, sagte Pablo Schindelmann auf Nachfrage von Wolfgang Kreil. Nach dem Werbebudget erkundigte sich Walter Wejmelka. Schindelmann zufolge stehen der gGmbH für 2022 und 2023 je 450 000 Euro zur Verfügung. Roland Schneider hoffte, dass die Verantwortlichen auch überregional die Werbetrommel rühren, um den Tourismus anzukurbeln. „Wir müssen behutsam vorgehen“, warnte Schindelmann. „Unsere Partner dürfen nicht denken, dass alles nur im Westen stattfindet.“

Lob von Aktiven Bürgern

Zustimmung kam von den Aktiven Bürgern. „Aus unserer Sicht ist alles in Ordnung“, sagte Klaus von Stetten. Schindelmann sei erst spät zur gGmbH gestoßen, und die Pandemie habe die Planungen sicher auch nicht erleichtert. „Ich ziehe den Hut“, sagte von Stetten. Dafür dankte Elisabeth Leurs, denn Kritik gebe es genug. „Das Lob tut gut. Und es motiviert.“

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