Selb dreht Spiel Ein später Sieg für die Moral

Feierte in Freiburg nach langer Verletzungspause sein Comeback: Wölfe-Verteidiger Max Gimmel. Foto: Mario Wiedel

Die Selber Wölfe schließen die DEL2-Hauptrunde mit einem 2:1 in Freiburg ab. Danach hat es lange nicht ausgesehen. In den Playdowns geht es ab 15. März gegen Heilbronn.

 
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Noch etwas Selbstvertrauen und vielleicht sogar das Heimrecht für die Playdowns zurückholen, zumindest aber mit einem guten Gefühl in die K.o-Phase starten: Aus alledem schien an diesem Wochenende lange nichts zu werden für die Selber Wölfe. Nach der 2:4-Niederlage am Freitag gegen Kassel lagen die Waßmiller-Schützlinge am Sonntag auch beim EHC Freiburg bis zehn Minuten vor Schluss nach einem bis dahin eher glanzlosen Auftritt mit 0:1 in Rückstand. Die Wölfe bewiesen dann aber Moral und feierten doch noch einen 2:1 (0:1, 0:0, 2:0)-Erfolg. An der Gesamtsituation änderte der Sieg aber nichts mehr. Die Selber starten am 15. März mit einem Auswärtsspiel in die Playdowns, in denen es in einer Best-of-seven-Serie wie erwartet gegen die am Wochenende groß auftrumpfenden Heilbronner Falken geht. Vier Siege sind dann für den Klassenerhalt nötig, der Verlierer hat in Runde zwei eine weitere Chance gegen den Verlierer aus dem Duell der Eispiraten Crimmitschau gegen die Bayreuth Tigers.

Gimmel feiert Comeback

Bei Selb fehlten am Sonntag neben dem gesperrten Miglio (siehe Infokasten) und Deeg (krank) auch Trska und Naumann. Dafür standen Reddick, zuletzt überzähliger Kontingentspieler, und – sehr erfreulich – auch Gimmel nach langer Verletzungspause wieder im Kader. Auch zwischen den Pfosten gab es eine Änderung: Für Bitzer durfte Weidekamp wieder einmal Spielpraxis sammeln – und wurde am Ende verdient zum Spieler des Tages der Wölfe ernannt. „Er hat uns im Spiel gehalten“, lobte auch Waßmiller.

Die 15 Selber Anhänger, die die über 500 Kilometer ins Breisgau nicht scheuten, sahen ein flottes erstes Drittel mit einigen guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Den besseren Start erwischten die Wölfe aus dem Fichtelgebirge, die durch Kolupaylo, Kalns und Gelke gefährlich vor dem Freiburger Tor auftauchten. Mit zunehmender Dauer verlagerten die Wölfe Freiburg, die schon vor diesem Spiel das Heimrecht für die Pre-Playdowns sicher hatte, das Geschehen mehr und mehr vor den Kasten von Weidekamp, der seine Sache aber ausgezeichnet machte. So wäre es fast torlos in die erste Pause gegangen – wenn nicht Freiburgs Topscorer Immo 65 Sekunden vor der Sirene doch noch getroffen hätte im ersten Powerplay der Begegnung. Die Führung war freilich durchaus verdient, weil die Waßmiller-Schützlinge doch arg unter Druck geraten waren.

Ähnlich verlief das zweite Drittel. Freiburg, das nach der Trennung von Trainer Robert Hoffmann von Sportdirektor Peter Salmik gecoacht wird, war das über weite Strecken spielbestimmende Team. Selb setzte hin und wieder Nadelstiche, ohne die ganz große Torgefahr auszustrahlen. Zu diesem Zeitpunkt stand aber auch schon so gut wie fest, dass es angesichts der gleichzeitigen hohen Führung von Heilbronn gegen Bad Nauheim mit dem Heimrecht in den Playdowns nichts mehr werden würde. Punkt- und torlos wollten die Wölfe die Hauptunde aber dann doch nicht abschließen.

Gläßl mit Premierentor

Zumindest mit einem Treffer klappte es in der 49. Minute. Im Powerplay sorgte Gläßl mit seinem Premierentor – einem schönen Hammer dazu noch – für das 1:1. Hatte es zuvor fast schon etwas den Anschein gehabt, dass sich beide Team nicht mehr sonderlich weh tun wollen, kam es kurz nach dem Selber Ausgleich zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Kolupaylo (Selb) und O’Donnell, die beiden eine Fünf-Minuten-Strafe einbrachte. In der Folge kamen die Wölfe immer besser ins Spiel – und 101 Sekunden vor der Schlusssirene sogar zum 2:1-Siegtreffer, an den nach den ersten 50 Minuten wohl kaum mehr einer der 2200 Zuschauer ernsthaft geglaubt hätte. Aber der für die Moral der Selber umso wichtiger ist.

Selber Wölfe: Weidekamp (Bitzer) – Lavallée, Kania, Reddick, Fern, Schaaf, Gimmel –Schwamberger, Vantuch, McNeill, Kolupaylo, Kruminsch, Kalns, Melnikow, Gelke, Hammerbauer, Woltmann, Nock, Klughardt.

Schiedsrichter: Schütz, Singer. – Zuschauer: 2218. – Tore: 19. Immo (O’Donnell , Prapavessis; 5-4) 1:0, 49. Min. Gläßl (Reddick, Gelke) 1:1, 59. Min. Schwamberger (Vantuch) 1:2. – Strafminuten: Freiburg 6 + 5 für O’Donnell, Selb 8 + 5 für Kolupaylo.

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