Trauungen auch im Kino möglich

Kino ist immer für große Emotionen gut – warum also nicht im Kino heiraten? Die Frage stellte sich der Selber Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Denn, so heißt es in der Sitzungsvorlage, ist es bei vielen Hochzeitspaaren es mittlerweile üblich, dass bereits zur standesamtlichen Trauung die komplette Hochzeitsgesellschaft eingeladen wird. Dafür aber reiche die Kapazität des Rathaussaals als Trauraum oftmals nicht aus. Bisher können in Selb im Standesamt, dem Rathaussaal und im Porzellanikon Ehen geschlossen werden.

Das Kino Spektrum besitzt mehrere Säle, die geeignet sind, einen feierlichen und würdigen Rahmen für eine Eheschließung zu bieten. Eine Eheschließung auf den Bühnen ist nicht vorgesehen. Auch Störungen müssten die Brautleute nicht befürchten, da Eheschließungen nur zu Zeiten stattfinden, in denen das Selber Kino für Besucher geschlossen ist. Da das Kino kommunal von der Stadt Selb geführt wird, hat auch das Landratsamt Wunsiedel gegen eine dauerhafte Nutzung als Trauraum keine Einwände.

Sieben Gegenstimmen

Ganz so eindeutig wie im Landratsamt wurde der Vorschlag im Selber Stadtrat jedoch nicht bewertet. Zwar wurde der Antrag, das Kino künftig als Trauraum zu nutzen, angenommen – allerdings mit Gegenstimmen. Sieben Stadträten war beim Gedanken, den Bund fürs Leben an einem solch profanen Ort einzugehen, nicht ganz wohl.

Wolfgang Kreil begründete die Ablehnung durch die CSU-Fraktion: „Die Trauungen sollten nicht in der Nähe von Unterhaltungsindustrie stattfinden.“ Er verwies dabei auf ein- oder zweideutige Filmtitel. Anders argumentierten die Befürworter: „Andernorts kann beispielsweise auch in Leuchttürmen geheiratet werden, also warum nicht auch in unserem Kino“, stellte Walter Wejmelka (SPD) fest.