Selb und Wunsiedel Herausforderung für die Kantoreien

Silke Meier
Die Kantoreien Selb und Wunsiedel bereiten sich intensiv auf das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy vor. Constanze Schweizer-Elser begleitete bei der Probe im Lutherheim am Klavier, Reinhold Schelter dirigierte den Chor. Foto: /Silke Meier

Die Chöre aus Selb und Wunsiedel proben das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Aufführungen sind am 25. und 26. März.

 
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Stimmgewaltig und imposant werden die Aufführungen des Oratoriums „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in den Stadtkirchen Wunsiedel und Selb zu erleben sein. Am Samstag, 25. März, 19 Uhr, wird das Werk unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Reinhold Schelter in Sankt Veit in Wunsiedel aufgeführt, am Sonntag, 26. März, 18 Uhr, unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Constanze Schweizer-Elser, in Sankt Andreas in Selb.

„Da muss man sich schon mögen“, sagte Schelter bei der gemeinsamen Probe im Lutherheim in Selb. Offensichtlich mögen sich die beiden großen Kantoreien. Harmonisch klang das gemeinsame Singen, und kollegial führten Schweizer-Elser und Schelter durch die Probe.

Intensive Proben

Siebeneinhalb Stunden probten die Chöre am Samstag in Selb. „Wir waren 2020 mit dem Paulus-Oratorium kurz vor der Aufführung“, erinnert sich Schweizer-Elser. Zwei Wochen vor dem Konzerttermin kam der Lockdown. Ein gemeinsames Probenwochenende hatte stattgefunden, alles Weitere wurde abgesagt. Sobald es möglich war, wurde das Singen wiederaufgenommen. Die Stücke aus dem Oratorium blieben im Gedächtnis.

„Seit Anfang des Jahres proben wir intensiv dafür“, berichtet Schweizer-Elser. Die Kirchenmusikdirektoren Schelter und Schweizer-Elser freuen sich auf die abendliche Hauptprobe am Mittwoch in Aue. Zuvor ist die Orchesterprobe mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue angesetzt. „45 Musiker im Orchester, 70 Sängerinnen und Sänger im Chor, das ist schon beeindruckend“, betont Schweizer-Elser.

Werk-Premiere für Wunsiedel

Die ausgiebige Generalprobe, bei der dann auch die Solisten Katharina Osterwald, Sopran, Benjamin Glaubitz, Tenor, und Markus Simon, Bariton, dabei sind, ist am Samstag in Wunsiedel. „Für Wunsiedel ist das eine Premiere“, stellt Schelter fest. In Selb wurde das Oratorium unter Kirchenmusikdirektor Helmut Schott früher schon einmal aufgeführt.

Constanze Schweizer-Elser weiß, dass das Stück eine große Herausforderung für die Chöre ist: „Es ist eines der bedeutendsten Oratorien, und die Chöre sind als Volk auch Teil des Geschehens.“ Felix Mendelssohn Bartholdy sei ein großer Verehrer von Johann Sebastian Bach gewesen. Sein „Paulus“ sei angelehnt an die Bachschen Passionen. Biblische Texte orientierten sich an Szenen aus dem Leben des Paulus, beginnend mit der Verfolgung der Christen und dem Märtyrertod des Stephanus durch Steinigung.

In Schlaglichtern

Dies sei der dramatische Hintergrund, vor dem Mendelssohn Bartholdy das Bekehrungserlebnis des Saulus zum Paulus in Damaskus nachzeichnet. Anschließend berichten Rezitative „in Schlaglichtern“ vom Werk des Paulus und der Geschichte der Apostel. Die beiden Chorleiter Schweizer-Elser und Schelter sind sich bei der gemeinsamen Probe in Selb einig. „Wir pflegen die Zusammenarbeit und freuen uns auf das gemeinsame Wochenende in Selb und in Wunsiedel“, betonte Reinhold Schelter.

Karten für die Aufführung in Wunsiedel am 25. März, 19 Uhr, gibt es bei der Buchhandlung Kohler und im evangelischen Dekanat Wunsiedel.

Karten für die Aufführung in Selb am 26. März, 18 Uhr, gibt es zu gleichen Konditionen im Pfarramt der Stadtkirche Selb. Kinder haben bei beiden Aufführungen freien Eintritt.

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