Selber Heimniederlage Linsenmaier macht den Unterschied

Zwei Tage nach dem Sieg in Crimmitschau müssen sich die Selber Wölfe in der DEL2 vor heimischer Kulisse und ohne ihren Topscorer dem EHC Freiburg geschlagen geben. Trainer Sergej Waßmiller kritisiert die Undiszipliniertheiten.

 
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Der EHC Freiburg hat zum zweiten Mal in der laufenden Saison drei Zähler aus der Netzsch-Arena entführt. Dem 5:3 vom 21. Oktober ließen die Breisgauer am Sonntag ein 4:2 (1:1, 2:1, 1:0) folgen. Die erste Hiobsbotschaft für die Hausherren gab es schon vor dem Spiel. Topscorer McNeill musste krankheitsbedingt passen. „Das war bitter. Mit ihm fehlte uns ein Schlüsselspieler“, sagte Trainer Sergej Waßmiller nach dem Spiel. Nach nur 19 gespielten Sekunden mussten die Wölfe auch noch um Lavallée bangen, der den Puck abbekommen hat, in der Kabine behandelt werden musste, aber wieder aufs Eis zurückkehrte. Dort gaben zunächst die Gäste den Ton an, denen die lange Busfahrt nicht anzumerken war. „Ich hatte das Gefühl, wir waren lange mit dem Bus unterwegs“, sagte Waßmiller, der in der Anfangsphase den nötigen Druck seiner Mannschaft vermisst hat.

Im Powerplay erfolgreich

Erstmals so richtig gefährlich vor dem Freiburger Gehäuse wurde es beim ersten Selber Powerplay, das zuletzt einige Erfolgserlebnisse einbrachte. Auch dieses Mal. Zunächst scheiterte Gelke noch am Pfosten, dann aber stand Reddick goldrichtig zum Nachschuss – 1:0 in der 13. Minute. Der Jubel der knapp 1400 Selber Fans war aber kaum verhallt, da stand 35 Sekunden später schon das 1:1 am Videowürfel. Nach einem Selber Fehlpass hinter dem Tor brachte Freiburgs Topscorer Immo die Scheibe stark durch den Slot, wo Linensemaier keine große Mühe mehr hatte. Die Wölfe aus dem Breisgau hatten in der Folge bis zur ersten Pause etwas mehr vom Spiel, was auch die Schussstatistik von 4:14 aus Selber Sicht unterstrich – auch wenn man diesen Statistiken nie recht trauen sollte.

Die große Möglichkeit zur erneuten Führung für den Gastgeber hatte nach 22 Minuten Nikita Naumann, der – gut bedient von Nicholas Miglio – aber an Torwart Cerveny und am Pfosten scheiterte. Mehr Glück hatte kurz darauf der Freiburger Linsenmaier, bei dessen zweitem Treffer der Selber Keeper etwas unglücklich aussah (25.). Doch die Wölfe fanden die passende Antwort – wieder im Powerplay. Nach einer guten Kombination drosch Gelke die Scheibe zum 2:2 ins Netz. Die Partie nahm nun richtig Fahrt auf – zunächst mit den besseren Möglichkeiten für die Hausherren (Reddick, Naumann, Noack), die in der 33. Minute aber in einen Konter liefen, den Immo fast genutzt hätte, von Schwamberger gerade noch – auf Kosten einer Strafe – gestoppt wurde. Das 2:3 fiel fünf Minuten später doch – erneut durch Linsenmaier, der die Scheibe nach einem Orendorz-Zuspiel volley in den Winkel abfälschte. Selb drängte nochmals vehement auf den Ausgleich, Gelke und Vantuch scheiterten aber vier Sekunden vor und mit der zweiten Pausensirene an Torwart Cerveny.

Hitziges Schlussdrittel

Die Hausherren arbeiteten im etwas hitzigen Schlussdrittel weiter am Ausgleich, erspielten sich einige Möglichkeiten, doch auch Freiburg ruhte sich nicht nur auf der knappen Führung aus. Noch schwerer wurde das Selber Unterfangen nach 48 Minuten, als die Schiedsrichter den Videobeweis bemühten und Vantuch für einen Kopfstoß eine Matchstrafe aussprachen. „Diese Undiszipliniertheiten müssen wir abstellen. So total unnötige Strafen müssen nicht sein“, sagte Waßmiller. Freiburg kam in der fünfminütigen Überzahl zwar kaum richtig gefährlich zum Abschluss, in der Folge allerdings auch Selb nicht mehr. Als die Hausherren zweieinhalb Minuten vor Schluss alles auf eine Karte setzten und den Torwart vom Eis nahmen, gab es noch eine gute Möglichkeit zum Ausgleich – ehe O’Donnell zum 2:4 traf.

Selber Wölfe: Weidekamp (Roelofsen) – Trska, Lavallée, Reddick, Kania, Fern, Schaaf, Silbermann – Schwamberger, Vantuch, Gelke, Miglio, Kruminsch, Naumann, Deeg, Hammerbauer, Melnikow, Woltmann, Noack, Klughardt.

Schiedsrichter: Singer/Gossmann. – Zuschauer: 1368. – Tore: 13. Min. Reddick (Gelke, Hammerbauer; 5-4) 1:0, 13. Min. Linsenmaier (Immo) 1:1, 25. Min. Linsenmaier (Immo) 1:2, 27. Min. Gelke (Kruminsch, Reddick; 5-4) 2:2, 38. Min. Linsenmaier (Orendorz) 2:3, 59. Min. O’Donnell 2:4 (eng). – Strafminuten: Selb 14 + Matchstrafe für Vantuch, Freiburg 16.

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