Selber Serie hält Happy End in der Verlängerung

Die Selber Wölfe feiern in der DEL2 den vierten Sieg in Folge. Gegen die Lausitzer Füchse steht es nach regulärer Spielzeit 1:1 – dann trifft Daniel Schwamberger.

 
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„In einer Niederlagenserie die Moral nicht zu verlieren, das ist ganz wichtig“, erklärte Wölfe-Trainer Sergej Waßmiller am Freitagabend die aktuelle Formstärke seiner Mannschaft, die nach dem 5:1 in Bad Nauheim und dem 2:0 gegen Dresden bei den Eisbären Regensburg mit 5:3 den dritten Sieg in Folge gefeiert hatte. „Die Jungs haben nicht nachgelassen, auch wenn die Stimmung natürlich nicht so toll war“, blickte Waßmiller ein paar Wochen zurück, als es zwischenzeitlich alles andere als gut für die Wölfe gelaufen ist. „Aber wenn du zusammen aus so einer Krise oder diesem Loch herauskommst, dann bist du richtig stark.“ Diese Stärke wollten die Selber in unveränderter Besetzung gegenüber Freitag auch am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse aufs Eis bringen – und zumindest die Serie hielt. In einer zwar nicht hochklassigen, aber sehr spannenden und abwechslungsreichen Partie behielten die Wölfe mit 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung die Oberhand.

Auch der Tabellenneunte aus Weißwasser ging mit drei Siegen im Rücken (Dresden, Crimmitschau, Kaufbeuren) und viel Selbstvertrauen in die Partie. Die war in den ersten 20 Minuten entsprechend ausgeglichen. Die Wölfe starteten gewohnt druckvoll, hatten aber bei einem Konter das Glück auf ihrer Seite (5.). Ab diesem Zeitpunkt war es ein gleichverteiltes Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Zuschauer sahen viele harte Checks und bissige Zweikämpfe. Die ganz großen Möglichkeiten blieben aber Mangelware, auch weil beide Defensivreihen sehr kompakt standen. Auch zwei Überzahlspiele – eines auf jeder Seite – verpufften wirkungslos.

Aufregende Szenen im Powerplay

Im Mittelabschnitt kamen die Wölfe zur ersten dicken Chance, Schwamberger scheiterte aber am Versuch, Torwart Kolppanen zu tunneln. Danach war Weißwasser wieder das aktivere Team und oft einen Schritt schneller als die Hausherren. Aufregende Szenen gab es nach 28 Minuten bei einem Powerplay der Lausitzer. Zunächst trafen die Gäste zur vermeintlichen Führung. Die Scheibe prallte von Torwart Bitzer auf die Latte, von dort im Gewühl wieder auf Bitzers Schulter – und ins Tor. Nach längerer Sichtung des Videobeweises erkannten die Schiedsrichter aber eine Torwartbehinderung. Glück für die Wölfe, die Sekunden später – noch immer in Überzahl – einen Konter durch Miglio fuhren, der aber am Lausitzer Keeper scheiterte. Selb kam kurz etwas besser ins Spiel, ehe der Gast wieder das Kommando übernahm und in der 38. Minute zur verdienten Führung kam. Bei angezeigter Strafe gegen die Wölfe war es Mäitalo, der die gut 150 mitgereisten Lausitzer Fans jubeln ließ.

Auch im Schlussdrittel waren die Gäste zunächst etwas zielstrebiger und trafen in der 25. Minute erneut. Allerdings – was die Schiedsrichter erst im Videobeweis erkannten – war der Stock des Schützen eindeutig zu hoch. Es blieb also beim 0:1 aus Sicht der Wölfe, die weiter vergeblich auf der Suche nach einer Lücke in der Lausitzer Defensive blieben. In der 52. Minute war es aber soweit. Die von ihren Fans lautstark unterstützten Wölfe trafen zum 1:1-Ausgleich, hatten dabei Glück, dass der Lausitzer Schlussmann schon vor Trskas Schlagschuss seinen Schläger verloren hatte.

Bitzer reagiert prächtig

Beide Mannschaften suchten in den verbleibenden acht Minuten der regulären Spielzeit die mögliche Entscheidung, wollten statt einem Punkt alle drei. Etwas gefährlicher wirkten die Lausitzer, die 59,6 Sekunden vor der Schlusssirene durch Adam die ganz große Möglichkeit hatten, aber am prächtig reagierenden Bitzer scheiterten. Es blieb beim 1:1 – Verlängerung. Und die beendete 1:36 Minuten vor dem drohenden Penaltyschießen der stark spielende Daniel Schwamberger nach einem entschlossenen Solo mit dem viel umjubelten 2:1-Siegtreffer für die Wölfe. „Ich bin sehr glücklich, dass ich dem Team helfen konnte“, sagte der Torschütze nach dem Spiel. Sehr zufrieden über die beiden Punkte war auch Trainer Sergej Waßmiller, aber nicht ganz mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Mir haben etwas die Emotionen aus den vergangenen Spielen gefehlt. Aber natürlich bin ich glücklich, dass wir die Serie fortgesetzt haben.“

Kommenden Freitag gastiert der Tabellenzweite Kaufbeuren in Selb, am Sonntag geht es nach Heilbronn.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Trska, Lavallee, Reddick, Kania, Flade, Fern, Silbermann – Miglio, Kruminsch, Naumann, D. Schwamberger, Vantuch, McNeel, Melnikow, Hammerbauer, Deeg, Klughardt, Noack, Woltmann.

Schiedsrichter: Bauer/Kapzan. – Zuschauer: 1186. – Tore: 38. Min. Mäkitalo (Adam; 6-5) 0:1, 52. Min. Trska (Schwamberger) 1:1, 63. Min. Schwamberger 2:1 (3-3). – Strafminuten: Selb 4, Weißwasser 6.

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