Neu im Boot sind Anna und Jonathan Benoit. "Wir haben im Bürgerblatt davon gelesen und sind der Meinung, dass es eine gute Gelegenheit ist, das Taschengeld aufzubessern und zugleich anderen Menschen zu helfen." Martina Benoit unterstützt das soziale Engagement ihrer Kinder und weiß um die Bereicherung für beide Seiten. "Die älteren Leute können ihre Lebensweisheiten weitergeben, der Austausch zwischen Jung und Alt wird gefördert, und die Jugendlichen können sich mit ihren Fähigkeiten einbringen", erläutert Martina Benoit. Über die Geschwister sagt sie, sie seien im Umgang mit älteren Menschen geübt, da sie ihre 85-jährige Oma unterstützen. "Ich backe sehr gerne und kann im Haushalt helfen", erzählt die 14-jährige Anna, die auch gern das Einkaufen übernimmt, während Bruder Jonathan sich gut bei der Gartenarbeit auskennt und auch zu Hause tüchtig mit anpackt.
Für Bürgermeister Stefan Busch hat die Taschengeldbörse eine äußerst positive Entwicklung genommen. "Es ist erfreulich, wenn ein ins Leben gerufenes Projekt Früchte trägt." Adelheid Wagenführer spricht von "nur positiven Rückmeldungen" seitens der Hilfesuchenden. "Ich habe bisher nur Lob über die Einsätze des Brüderpaares gehört, sie sind "höflich, zuvorkommend, aufmerksam und hilfsbereit".
Heiner Wolf sieht die Taschengeldbörse als eine Verbindungsstelle zwischen den Generationen, von denen beide Seiten profitieren. Aktuell fragten mehr Leute nach Hilfeleistungen als es junge Leute gibt, die sich für die kleinen Jobs anbieten. Es gebe bereits eine Warteliste. Daher sollten sich junge Leute melden, die sich einbringen wollen.
Oft gehe es gar nicht um regelmäßigen Tätigkeiten, die nachgefragt werden. "Die Einsätze sind meist saisonal bedingt wie Rasenmähen oder im Herbst den Garten winterfest machen", erklärt Adelheid Wagenführer, die weiß, dass vieles für die älteren Menschen einfach zu schwer geworden sei. "So kann man durchaus auch von einmaligen Geschichten sprechen." Das bestätigt auch das mittlerweile erprobte Brüderpaar, das sowohl von mehreren Einsätzen bei gleichen Kunden erzählt wie von Einmaleinsätzen. Adelheid Wagenführer indes appelliert auch an die älteren Selbitzer, sich zu melden. "Es ist wirklich keine Schande, um Hilfe zu bitten", betont sie. Sie wisse um die zuverlässige Verstärkung durch die Geschwister Benoit, die ihren ersten Einsatz erst noch vor sich haben. Aufgeregt sind sie allerdings nicht, sondern eher neugierig. "Wir sind kontaktfreudig, da gibt es bestimmt keine Probleme."