Serie: Sagenhafte Plätzchen im Fichtelgebirge Nina Beck lässt ihre Koch-Träume platzen

Nach langen Lehrjahren in Edel-Restaurants wollte die Marktredwitzerin ein Lokal im Fich­tel­gebirge eröffnen. Doch nun ist Schluss mit Gastronomie. Nur der Papa bekommt zum Fest noch seine Traumplätzchen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Marktredwitz - Würde die Wirklichkeit den Wünschen entsprechen, wäre das Leben wunderbar. Doch die Wirklichkeit bleibt unberechenbar.

Zu Wohlfahrt statt zum Studium

Damit hadert gerade die 28 Jahre alte Nina Beck, die sich von ihrem Gastronomie-Traum verabschiedet – nach zehn Jahren harter Arbeit. Die Marktredwitzerin ließ ihr Lehramt-Studium für eine Koch-Ausbildung bei Harald Wohlfahrt im Schwarzwald sausen, heuerte danach in einem Salzburger Gourmet-Restaurant an, bevor sie ein weiteres Jahr in Wohlfahrts Drei-Sterne-Restaurant mitmischte und sich anschließend zur Küchenmeisterin weiterbildete.

Selbstständigkeit blieb das Ziel

Seit sie ins Fichtelgebirge zurückgekehrt ist, arbeitet sie als Köchin im „Fichtelrad“ . Ihr Ziel blieb jedoch, in absehbarer Zeit selbst ein Lokal im Landkreis Wunsiedel zu eröffnen.

Ab Januar Marketing statt Kochlöffel

Doch die Wirklichkeit würgt Nina Becks Wunsch ab: 60-Stunden-Wochen, wenig Lohn und Anerkennung für knallharte Arbeit am Abend sowie am Wochenende im Wechsel mit existenzbedrohendem Corona-Stillstand – die 28-Jährige mag nicht mehr. Sie hängt ihre Koch-Karriere komplett an den Nagel und kümmert sich ab Januar um das Marketing eines Marktredwitzer Unternehmens. Wo? Verrät sie noch nicht.

Eigenes Lieblingsessen: „Nudeln und Pizza“

Nur Freunde und Familie werden also künftig noch kulinarisch von der Meisterköchin verwöhnt. Zum Beispiel ihr Vater Christoph Beck, der weiter seine Lieblingsplätzchen vom Töchterchen bekommt – obwohl die junge Frau „gar keine Süße“ ist, sondern „Nudeln und Pizza“ bevorzugt.

Traumplätzchen für Familien-Advent

Doch bei Papas „Traumplätzchen“ kommt selbst die Liebhaberin der herzhaften italienische Küche ins Schwärmen: „Sie sind so traumhaft luftig und so schnell aufgegessen, dass man denken könnte, man hat nur geträumt, gerade einen großen Plätzchenvorrat gebacken zu haben. Bei uns in der Familie dürfen sie in der Adventszeit nicht fehlen!“

Arbeiten in Gastronomie wirklich gelernt

Was nimmt die Meisterköchin aus ihren Gastronomie-Jahren mit? „Ich habe das Arbeiten wirklich gelernt“, sagt Nina Beck, „außerdem Menschenkenntnis, Improvisationstalent und Durchhaltevermögen.“

Später vielleicht?

Das wären die allerbesten Voraussetzungen, um sich selbst und den Fichtelgebirglern doch noch den Traum vom eigenen Lokal zu erfüllen. „Die nächsten Jahre nicht. Aber ich sage nicht: auf gar keinen Fall mehr“, antwortet die Gastronomie-Hoffnungsträgerin. Also: Abwarten und Traumplätzchen essen.

Adventskalender mal anders: In der neuen Frankenpost-Serie erklärt täglich ein Backprofi aus dem Kreis Wunsiedel, warum er eine Plätzchensorte sagenhaft gut findet und wie sich diese Leckerei am einfachsten zubereiten lässt.


Rezept für Traumplätzchen

Zutaten für etwa  45 Stück:

  • 120 Gramm Butter  oder eine vegane Alternative
  • 175 Gramm Zucker
  • Mark einer  Vanilleschote oder ein  Päckchen Bourbon-Vanillezucker
  • 80 Milliliter  neutrales Pflanzenöl
  • 240 Gramm Weizenmehl
  • 1/2 Teelöffel Hirschhornsalz
  • Abrieb von einer halben  Zitrone
  • Nach Belieben eine Prise  Zimt, Lebkuchengewürz oder 50 Gramm Nüsse 

Zubereitung:

  • Weiche Butter und Zucker schaumig schlagen, zunächst Vanille und Öl, dann restliche Zutaten  hinzufügen.
  • Teig in Folie 30 Minuten kaltstellen.
  • Kleine Kugeln  von etwa 15 Gramm formen. Mit Abstand auf zwei  mit Backpapier belegten Blechen verteilen, da die Plätzchen auseinanderlaufen.
  • Etwa 20 Minuten  bei 150 Grad  Ober- und Unterhitze leicht golden  backen. Auf einem Kuchengitter abkühlen. 

Rezept aus „Fika & Hygge“ von Bronte Aurel in leicht abgewandelter Form. 

Autor

Bilder