Sieg zum DEL2-Auftakt Selber Wölfe begeistern ihre Fans

Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Wölfen: Hier feiern Brett Thompson, Kapitän Richard Gelke und Steven Deeg einen drei drei Treffer beim verdienten Sieg gegen die Eispiraten Crimmitschau. Foto: Mario Wiedel

Die Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller präsentiert sich zum Auftakt der neuen DEL2-Saison vor knapp 3000 Zuschauern in prächtiger Verfassung und feiert einen verdienten 3:1-Sieg gegen die Eispiraten Crimmitschau. Am Sonntag führt die Reise nach Kassel.

 
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Eine fast pickepackevolle Hütte, sensationelle Stimmung unter den knapp 3000 Fans – und dann noch ein Sieg im prestigeträchtigen Derby gegen den alten Rivalen aus Sachsen: Etwas Besseres hätte es zum Start der Selber Wölfe in die neue DEL2-Saison nicht geben können. Die Wölfe waren nach einer durchwachsenen Vorbereitung auf den Punkt topfit und bezwangen die Eispiraten Crimmitschau nach einer klasse Vorstellung hochverdient mit 3:1 (1:0, 2:0, 0:1). „Es war ein schnelles und intensives Spiel gegen einen guten Gegner“, sagte ein strahlender Wölfe-Trainer Sergej Waßmiller, dessen Mannschaft nach dem Spiel von den freudetrunkenen Fans euphorisch gefeiert und zu mehreren Ehrenrunden aufgefordert wurde.

Von Beginn an Vollgas

Die Wölfe gaben von der ersten Minute an Vollgas und schienen mit der nun kleineren Eisfläche in der Netzsch-Arena bestens zurechtkommen. Mehrmals brannte es in der Anfangsphase vor dem Tor der Sachsen, die mit Georgiy Saakyan Unterstützung vom Kooperationspartner aus Bremerhaven (DEL). Die etwa 750 mitgereisten Anhänger aus Crimmitschau machten zwar auch guten Lärm, hatten den begeistert mitgehenden Selber Anhängern aber doch nur wenig entgegenzusetzen. Gute Möglichkeiten für Hlozek, Gimmel und Miglio heizten die Atmosphäre auf den Rängen weiter an. Ohrenbetäubend laut wurde es nach sieben Minuten, als die Wölfe ihr erstes Powerplay erfolgreich abschlossen. Eine Sekunde, bevor Eispirat Doherty die Strafbank wieder verlassen durfte, traf Kruminsch zur verdienten Selber 1:0-Führung.

Die Wölfe, die vor Spielfreude nur so sprühten, machten weiter Druck und kamen erneut durch Kruminsch und Gelke zu dicken Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Crimmitschau konnte sich lange Zeit kaum mehr aus dem eigenen Drittel befreien. „Wir haben Selb so erwartet. Die haben enormen druck ausgeübt“, sagte Eispiraten-Trainer Marian Bazany. Erstmals ernsthaft geprüft wurde Wölfe-Keeper Bitzer nach 16 Minuten von Lindsten. Ansonsten agierten die Waßmiller-Schützlinge in der durch die Bietigheimer Förderlizenzspieler Martinovic und Flade verstärkten Defensive kompromisslos und bis auf ganz wenige Ausnahmen sehr aufmerksam. Das einzige Selber Problem: Es stand nach 20 Minuten nur 1:0. Und die Frage war: Würden die Wölfe dieses unglaubliche Tempo durchhalten können?

Die Antwort lautete: ja. Auch im zweiten Drittel waren es nämlich die Wölfe, die klar den Ton angaben – auf den Rängen und auf dem Eis. Die Gäste kamen selbst im Powerplay (23.) zu keiner nennenswerten Möglichkeit. Ganz anders auf der Gegenseite. Die Hausherren, die die Eispiraten zeitweise regelrecht einschnürten, kamen fast im Minutentakt zu Chancen, scheiterten aber immer wieder an Torwart Sharipov, der sein Team überhaupt im Spiel hielt. In der 33. Minuten musste der Deutsch-Russe aber doch zum zweiten Mal hinter sich eingreifen, als Miglio nach klasse Vorarbeit von Trska und McNeill die Selber Bemühungen endlich belohnte. Ein Treffer, bei dem die Fans regelrecht ins Schwärmen gerieten.

Die Eispiraten verstärkten nun etwas ihre Angriffsbemühungen, fanden aber weiter kein Durchkommen gegen die weiter sehr konzentrierte Wölfe-Defensive um Torwart Bitzer. Besser machten das die Wölfe, die kurz vor der Pause ihre Führung auf 3:0 ausbauten. Zunächst scheiterte Gelke noch an Sharipov, im Nachschuss ließ Trska dem Eispiraten-Keeper aber keine Chance und das Hallendach zum dritten Mal wackeln.

Bombastische Stimmung

Die Wölfe ließen auch im Schlussdrittel defensiv nichts zu, spielten weiter erstaunlich abgezockt. Und auf den Rängen blieb die Stimmung natürlich bombastisch auf Seiten der Selber Anhänger, die sich in einer eigentlich sehr fairen Partie am Ende auch noch über kleine Raufeinlagen freuen durften. Bitter: 31 Sekunden vor der Schlusssirene kamen die Sachsen nach einem Ausrutscher des starken Martinovic doch noch zum Ehrentreffer und vermasselten Bitzer den Shutout. In dieser Verfassung, in der sich die Wölfe präsentierten, dürften sie auch am Sonntag (18.30 Uhr) beim Titelfavorit Kassel Huskies nicht chancenlos sein.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Trska, Deeg; Martinovic, Flade; Silbermann, Schaaf, Gimmel – Miglio, Thompson, McNeill; Gelke, Vantuch, Schwamberger; Hammerbauer, Kruminsch, Hlozek; Klughardt, Noack, Naumann.

Eispiraten Crimmitschau: Sharipov (Schneider) – Hänggi, Doherty; Scalzo, Olleff; Thomas, Walsh – Reisnecker, Kanninen, Lemay; Lindsten Pohl, Gron; Schietzold, Feser, Saakyan; Böttcher, Kanya, Gams.

Schiedsrichter: Neutzer, Menz. – Zuschauer: 2886. – Tore: 7. Min. Kruminsch (Thompson, Trska; 5-4) 1:0, 33. Min. Miglio (McNeill, Trska) 2:0, 39. Min. Trska ( Gelke, Vantuch ) 3:0, 60. Min. Böttcher 3:1. – Strafminuten: Selb 6, Crimmitschau 8.

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