Sigmund-Wann-Realschule Wunsiedel Erhobenen Hauptes über die Ziellinie

Schulleiter Oliver Meier, Stefan Pommerenke als Vertreter des Landratsamts (von links) sowie Elternbeiratsvorsitzender Simon Lang und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (von rechts) zeichneten die besten Schüler aus. Foto: /Christian Schilling

81 Mädchen und Jungen machen den Abschluss an der Sigmund-Wann-Realschule Wunsiedel. Noah Schindler schafft die Traumnote 1,0.

 
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Nach dem Prüfungsstress ist für die Abschlusskandidatinnen und -kandidaten der Sigmund-Wann-Realschule noch einmal Schwitzen angesagt gewesen. Nämlich bei der Zeugnisübergabe, die bei hohen Temperaturen in der fast bis auf den letzten Platz besetzten Fichtelgebirgshalle über die Bühne ging.

Konrektorin Maria Neumayr begrüßte dazu neben den Absolventen und deren Angehörigen auch Landtagsabgeordneten Martin Schöffel, Stefan Pommerenke als Vertreter des Landrats, Wunsiedels Bürgermeister Nicolas Lahovnik sowie Dekan Peter Bauer und Pfarrer Günter Vogl, die vorher den Gottesdienst gestaltet hatten.

Ein letztes Mal durften die Schüler dann ihrem Schulleiter Oliver Meier lauschen, der die Leistungen „seiner“ Schützlinge würdigte. Mit dem Realschulabschluss hätten die jungen Menschen nachweislich sogar den Schulabschluss mit den vielfältigsten Anschlussmöglichkeiten aller bayerischen Schulabschlüsse. Den Weg dorthin verglich der Schulleiter mit einem Marathonlauf. Das Ziel sei am Anfang noch sehr weit gewesen. Der ein oder andere habe es bereits früh aus den Augen verloren. Zu verlockend sei für manche das gewesen, was sich außerhalb der vorgegebenen Strecke anbot. Positiv in Erinnerung würden Höhepunkte bleiben, bei denen die Schüler hätten auftanken können – Erfrischungen in Form von gemeinsamen Aktivitäten, Erlebnissen und Fahrten, die Gemeinschaft und Persönlichkeit stärkten.

Schwierige Phase

„Die zweite Phase war jedoch aus mehreren Gründen die schwierigste“, sagte Meier. Gut nach der Hälfte der Wegstrecke sei plötzlich und aus heiterem Himmel das Virus ausgebrochen, das erst für eine Unterbrechung gesorgt und schließlich eine Online-Etappe erzwungen habe.

Beim Zielsprint habe es sich dann gezeigt, wer das Virus gut überstanden hatte und Durchhaltevermögen besaß. Vereinzelt habe man das Straucheln von Weggefährten befürchten müssen. Diese hätten dann aber, ausgestattet mit zähem Siegeswillen und unterstützt durch Eltern und Lehrkräfte, fast ausnahmslos doch noch die Ziellinie überquert.

Neue Freiheit

„Wir entlassen euch in eine neue Freiheit, die Freiheit, viele Dinge selbst zu entscheiden“, betonte der Schulleiter. Dies klinge verlockend, berge aber auch eine Menge Verantwortung. Die Gesellschaft brauche dringend junge Menschen, die sich etwas trauen und sich zutrauen, neue Wege zu gehen, sowie neue Lösungsmöglichkeiten für die zahlreichen Probleme unserer Zeit zu suchen. Meier forderte die Absolventen deshalb abschließend auf, „diesen Weg zu suchen und zu finden, der euch zu dem Ziel führt, das ihr euch gesteckt habt und auf dem wir Lehrkräfte und eure Eltern euch ein Stück begleiten durften“.

Die beiden Schülersprecherinnen Seda Barseghyan und Nina Jäckel zeichneten noch einmal den Weg seit dem Start in der Realschule am 13. September 2016 nach. Winzige, zarte Pflänzchen, umhegt und gepflegt, sei der Jahrgang damals gewesen. In die Realschule umgetopft seien sie quasi hochgezogen worden. Artig bedankten sich die beiden Sprecherinnen bei ihren Eltern und den „Gärtnern“ dafür, dass sie die Schüler zu verantwortungsvollen jungen Menschen erzogen hätten. „Der Abschluss ist erst der Anfang“, so die Schülersprecherinnen abschließend.

Gute Chancen

Zu den Gratulanten gehörte auch die örtliche Prominenz mit Bürgermeister Lahovnik, Landratstellvertreter Pommerenke, Landtagsabgeordnetem Schöffel und Elternbeiratsvorsitzendem Lang. Sie würdigten die Leistungen der Schulabgänger und attestierten ihnen gute Chancen im Berufsleben in einer schwierigen Zeit. Gerade die Region biete viele Möglichkeiten, jeder einzelne werde auf dem Arbeitsmarkt gebraucht. Die Laudatoren wünschten den nun ehemaligen Schülern zudem einhellig, auch in Zukunft die Heimat im Herzen zu tragen.

Von den 81 Schulabgängern werden 40 auch weiterhin die Schulbank drücken. Sie entschieden sich für den Gang zur Fachoberschule. 16 Schüler hatten eine „1“ vor dem Komma und erhielten Buchpreise: Laurin Krull (1,91), Elias Ritter und Leni Prell (jeweils 1,83), Hannah Roch und Shane Strößenreuther (jeweils (1,67), Alyssa Tripp und Johannes Schindler (jeweils 1,64), Seda Barseghyan (1,58), Niklas Hildebrandt (1,55), Jonas Pöllmann (1,42), Emma Kühne (1,40), Katja Schelter und Sebastian Ponader (jeweils (1,17) und Noah Schindler (1,00). Im Schulsanitätsdienst, bei der musikalischen Ausgestaltung von Schulveranstaltungen oder als Schülersprecher „in erheblichem Maß für das Wohl der Schule eingesetzt“ haben sich Anna-Lena Gareiß, Emma Kühne, Mareike Schiffl, Nina Jäckel, Michael Lorke, Celine Scharnagl, Seda Barseghyan, Emmily Treude und Simon Wollermann.

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