Sigmund Wann vermachte der Stadt Eger zahlreiche großzügige Stiftungen. Als er aber ein Siechenhaus gründen wollte, gab es so großen Ärger, dass er verdrossen die Stadt verließ und nach Wunsiedel zog. „Alldorten ein Brüder-Hauß, oder Hospital reichlich gestifftet, und eine Kirche zu Ehren der heiligen Catharinæ erbauer hat.“
Der Chronist berichtet, dass Sigmund Wann in dem von ihm erweiterten Teil der Egerer Nikolauskirche „nächhe beÿ dem Tauff-Stein zufinden seÿe allwo er vor dem Crucifix Ruiendt, und bettend, die Hände unter einen kleinen Hüttl haltend, schwartz und weiß gekleÿdet wie ein Dominikanes mitgehalten oberrack durchschlittet als im bedachtes Männl zu sehen ist.“
Experimente in der Kapelle
J. T. Funk ergänzt, unter Bezugnahme auf die Chronik von Friedrich Sergius (1734), dass Sigmund Wann 1458 zu Wunsiedel sein Testament gemacht habe. „1467 stiftete Sigismundus Wann Bürger in Eger das Spietal in Wunsiedel vor 12 Männer.“ Vermerkt ist auch, dass der Stifter eine sehr reiche Frau hatte, die nicht nur aus Venedig stammte, sondern auch sehr bewandert in der Alchemie sein solle. Wann selbst wird als Spender und Gönner gelobt, der viel Geld der Kirche zukommen ließ und auch seine Dienstboten bedachte. Erben hatte er jedoch keine.
J. T. Funks Chronik endet mit einem Hinweis auf Sigmund Wanns alchimistisches Treiben in der Doppelkapelle der Egerer Burg: „In der Eberhardischen Chronick … finde ich, das oben in einem winkel ein gemach zu sehen seÿe, allwo weÿlandt Sigmund Wohn sich aufgehalten, und seine Alchimiam getrieben“. Welche Experimente Sigmund Wann im Dachgeschoss der Doppelkapelle durchgeführt hatte, darüber schweigt sich der Chronist jedoch aus.